Schüler-Impfungen: Moderna zu 100 Prozent wirksam – Niedersachsen legt Konzept vor
Cambridge/Hannover –
Das US-Unternehmen Moderna will im Juni die Zulassung seines Corona-Impfstoffes für Kinder und Jugendliche beantragen. Eine gute Neuigkeit, besonders für Niedersachsen: Das Bundesland hat bereits ein Impfkonzept für Schulkinder vorgelegt – die ersten Dosen sollen schon vor Beginn der Sommerferien gespritzt werden.
Der Moderna-Impfstoff schützt Kinder und Jugendliche nach Angaben des US-Konzerns bis zu 100 Prozent vor einer Corona-Infektion. Eine Überprüfung der Daten aus der sogenannten TeenCove-Studie durch unabhängige Wissenschaftler steht jedoch noch aus.
Laut US-Konzern: 100 Prozent Schutz mit Moderna
An dieser Studie in den USA haben den Daten zufolge 3732 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren teilgenommen. Sie wurden in zwei Gruppen geteilt, wobei zwei Drittel der Teilnehmer zwei Dosen mit je 100 Mikrogramm des Impfstoffs mRNA-1273 erhalten haben und ein Drittel ein Placebo-Präparat ohne Wirkstoff. Das berichtet der „Spiegel“. In der Wirkstoff-Gruppe habe keiner nach einer vollständigen Impfung eine Covid-19-Erkrankung entwickelt. Der Impfstoff sei gut vertragen worden. In der Placebo-Gruppe erkrankten vier Teilnehmer.
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Moderna folgt mit seinem Antrag auf Zulassung dem Hersteller Biontech/Pfizer, deren Impfstoff in mehreren Ländern mittlerweile auch für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zugelassen worden ist. Die EU-Arzneimittelbehörde prüft derzeit noch den entsprechenden Antrag.
Niedersachsen hat Konzept für Schüler-Impfungen vorgelegt
Für Niedersachen kommt diese Neuigkeit zum richtigen Zeitpunkt. Das Bundesland hat ein Konzept zum möglichst flächendeckenden Impfen gegen das Coronavirus für alle Schüler ab zwölf Jahren vorgelegt. Mit Aktionen in Schulen, kommunalen Gebäuden oder in den Impfzentren könnten demnach alle rund 450.000 Schulkinder ein Angebot zur Immunisierung erhalten, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Dienstag. Die Impfaktion könnte noch vor den Sommerferien im Juli beginnen und die Zweitimpfung dann gegen Ende der Ferien, Ende August bis Anfang September, erfolgen.
Schüler und Eltern sollen zuvor ein mehrsprachiges Info-Paket erhalten. Die Schulen sollen in die organisatorische Vorbereitung der Impfung eingebunden werden, Lehrer und Schulpersonal haben mit der Impfaktion dann aber nichts zu tun.
Ein Ausweichtermin – etwa für Kinder, die in der Zeit verreist sind – soll in der ersten Woche nach den Ferien angeboten werden. Erst- und Zweitimpfung sollen am selben Ort verabreicht werden. Es ist nicht vorgesehen, sich die zweite Impfung etwa am Urlaubsort zu organisieren. (vd/dpa)