„Schwere Panne“: Rechtsradikaler war Leibwächter des obersten Verfassungsschützers
Berlin –
Wie leicht dürfte es wohl für einen Rechtsradikalen sein, Leibwächter des Chefs vom Bundes-Verfassungsschutz zu werden? Was glauben Sie? Offenbar ziemlich leicht! Trotz aller Sicherheitsüberprüfungen machte den Job zuletzt laut „Focus“ ein Mitglied der Gruppe „Uniter“. Und die steht unter Rechtsextremismus-Verdacht.
Erst im Juni hatte der Verfassungsschutz die Gruppe „Uniter“ vom Verdachtsfall zu einem Prüffall hochgestuft. Da arbeitete das Gruppen-Mitglied H. schon länger für den Präsidenten des Bundesamtes, Thomas Haldenwang. Leibwächter begleiten die Beamten bei öffentlichen Auftritten, haben aber auch tiefen Einblick in familiäre Strukturen und das private Umfeld, sind ganz nah dran an den Bewachten.
Flossen sensible Informationen an rechtsradikale Gruppe?
Berliner Sicherheitskreise sprachen von einer „schweren Panne“. Der mutmaßliche Neonazi war offenbar auch für den Personenschutz weiterer höherer Beamter beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) zuständig. Ein Regierungsbeamter sagte dem „Focus“, dass möglicherweise sensible Informationen über Personen und geheime Aktionen an „Uniter“ geflossen seien.
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Die Gruppe stand zuletzt im öffentlichen Fokus, weil „Uniter“-Gründer und Ex-KSK-Soldat André S. in rechten Prepper-Chatgruppen einen bewaffneten Umsturz anzetteln und politische Gegner umbringen lassen wollte. (km/dpa)