Seilbahn-Unglück in Italien: Verdächtige gestehen offenbar Manipulation der Notbremsen
Rom/Stresa –
Nach dem Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore in Italien mit 14 Toten sind nach Medienberichten drei Mitarbeiter der Seilbahn-Firma festgenommen worden. Demnach gibt es offenbar Beweise dafür, dass das Notbremsensystem manipuliert worden ist. Die Verdächtigen sollen gestanden haben.
Wie die italienische Zeitung „La Stampa“ berichtet, sollen drei Verdächtige, unter anderem der Chef der Betreiberfirma und ein Ingenieur, in der Nacht in Untersuchungshaft gebracht worden sein. Den Ermittlern zufolge gibt es offenbar Beweise, dass das Notbremsensystem manipuliert wurde, so die Zeitung weiter.
Die drei Festgenommen sollen nun offenbar gestanden haben, dass sie das Notbremsensystem manipulierten. Das berichtet am Mittwoch die italienische Nachrichtenagentur Ansa und beruft sich auf einen Oberstleutnant der italienischen Polizei. Demnach soll eine Klemme verhindert haben, dass die Notbremse greifen konnte, nachdem ein Seil riss.
Seilbahn-Unglück in Italien: 14 Menschen sterben
Mit der Seilbahn hat es offenbar in der jüngeren Vergangenheit Fehlfunktionen gegeben, heißt es in dem Bericht von „La Stampa“. Um diese Probleme auszuschalten, haben die Betreiber einen Notfallmechanismus entfernt. „Als das Seil riss, versagte also das Notbremssystem“, sagte Staatsanwältin Olimpia Bossi.
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Die Seilbahn-Kabine war am Sonntagmittag auf der Strecke von dem am See gelegenen Urlaubsort Stresa zum Gipfel des Mottarone etwa 100 Meter vor der Bergstation abgestürzt. Dabei starben 14 der insgesamt 15 Insassen. Die Ermittlungen zu dem Unglück laufen. (alp/afp)