Streit um US-Briefwahl: Pop-Legende bietet der Post Hilfe an – und wird zurückgewiesen
Los Angeles –
Großzügiges Angebot der Poplegende: Cher hat sich im Streit um die Post und das Briefwahlsystem in den USA eingeschaltet – und sich als ehrenamtliche Helferin beworben. Doch leider wollte niemand ihre Hilfe.
„Ich habe gesagt: Hi, hier ist Cher und ich möchte gerne wissen, ob Sie Ehrenamtliche einstellen“. So locker-flockig hat die 74-Jährige ihre Hilfe angeboten. Bei zwei Postämtern in der Nähe ihres Wohnorts im kalifornischen Malibu habe sie angerufen, berichtete die Sängerin am Mittwoch auf Twitter.
Malibu: Cher bietet Postämtern ihre Hilfe an
Eine Postangestellte verwies Cher demnach an einen Vorgesetzten weiter, der das überraschende Hilfsangebot jedoch ablehnte. Aber warum? So eine glamouröse Aushilfe kriegt man doch nicht jeden Tag. Der Chef wies die Künstlerin zudem darauf hin, dass sich jeder Bewerber einer Hintergrundprüfung unterziehen müsse.
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Cher bekräftigte in einem weiteren Tweet, dass ihr Angebot durchaus ernst gemeint sei. Ein Unternehmenssprecher sagte auf Anfrage, die US-Post stelle normalerweise keine Ehrenamtlichen ein. Chers Sprecher waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Schade, denn ihre Hilfe wäre bestimmt vonnöten gewesen.
In den USA hatten sich zuletzt Berichte über Verzögerungen bei der Post-Zustellung gehäuft. Sogar die Post selbst warnte mit Blick auf die Präsidentschaftswahl am dritten November in Briefen an die Wahlbehörden, sie könne vor der Wahl keine pünktliche Zustellung garantieren.
USA: Postämter lehnen Hilfe von Pop-Ikone ab
Wegen der Corona-Pandemie könnten in diesem Jahr Schätzungen zufolge doppelt so viele Menschen ihre Stimme per Post abgeben wie bei der letzten Wahl 2016. Das Thema hatte in den USA zuletzt für erbitterten Streit gesorgt: Die oppositionellen Demokraten werfen Präsident Donald Trump und dem erst vor wenigen Monaten von Trump ernannten Post-Chef Louis DeJoy vor, inmitten der Corona-Pandemie gezielt die Post zu schwächen – um Briefwahlen bei der Präsidentschaftswahl zu torpedieren.
Video: Cher: Donald Trump war schon immer ein beifallsheischender Idiot
Nach massiver Kritik hatte die Post am Dienstag aber umstrittene Sparmaßnahmen auf Eis gelegt. Präsident Trump macht schon seit Monaten Stimmung gegen Briefwahlen: Er bezeichnet sie als extrem betrugsanfällig, obwohl Experten entschieden widersprechen. DeJoy versprach, die Briefwahl-Post für die Präsidentschaftswahl werde „pünktlich“ ausgeliefert. Dann jedoch leider ohne die Helferin mit Glamour-Flair. (alp/dpa)