Tat auf Facebook angekündigt?: „Islamistischer Anschlag“ auf Autobahn – sechs Verletzte
Berlin –
Diese Tat macht fassungslos. Ein möglicherweise psychisch gestörter Mann rammt auf der Berliner Autobahn mehrere Fahrzeuge, verletzt dabei sechs Menschen. Die Ermittler sind sich schnell relativ sicher, dass es sich um einen „islamistischen Anschlag“ handelt. Hätte dieser feige Angriff vielleicht verhindert werden können?
Ein 30-jähriger Mann hatte am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr mit seinem Wagen an drei Stellen auf der Autobahn im Westteil Berlins andere Fahrzeuge gerammt und dabei sechs Personen verletzt, drei von ihnen sogar schwer.
Berlin: Unfallserie auf Autobahn entpuppt sich als islamistischer Anschlag
„Nach jetzigem Stand der Erkenntnisse gehen wir von einem islamistischen Anschlag aus. Ein religiös motivierter Tathintergrund ist nicht auszuschließen“, teilte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Mittwoch mit.
Die Unfälle seien gezielt herbeigeführt worden. „Die Tatsache, dass der Tatverdächtige möglicherweise unter psychischen Problemen litt, macht die Sache nicht einfacher. Wenn sich persönliche Probleme mit religiös aufgeladenen Vorstellungen vermischen, kann dies zu unkontrollierbarem Handeln führen.“
Anschlag in Berlin: Polizei setzt Drohne auf Autobahn ein
Die Kriminalpolizei hatte für die Untersuchungen ganze Fahrbahnen gesperrt und eine Drohne für Video- und Fotoaufnahmen aus der Luft eingesetzt. Während der Aufnahmen mussten aus Sicherheitsgründen beide Fahrtrichtungen der Autobahn gesperrt werden.
Das stark beschädigte Auto des Fahrers stand zuletzt auf der Ausfahrt Alboinstraße in Berlin-Tempelhof Richtung Westen. Dort in der Nähe hatte sich wohl der dritte Crash ereignet. Der mutmaßliche Attentäter hinterließ ein Schlachtfeld: Auf der Fahrbahn lagen Trümmer und ein Helm – ein Motorrad war quer in die Front des Wagens geklemmt, wie Fotos zeigten. Offenbar hatte der Fahrer das Motorrad mit großer Gewalt gerammt.
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Die anderen beiden Zwischenfälle, bei denen der Mann weitere Fahrzeuge rammte, geschahen weiter westlich auf der Autobahn in Wilmersdorf und Schöneberg. Es lässt sich daraus schließen, dass der Amok-Fahrer seine Fahrtrichtung mehrfach geändert und die Autobahn in beide Richtungen abgefahren hat.
Video: Islamistische Motivation bei Unfällen auf Berliner Stadtautobahn naheliegend
Zuvor hatte der 30-Jährige im Internet Hinweise auf die geplante Tat veröffentlicht. Auf seiner Facebook-Seite postete er Fotos des Autos, mit dem er später absichtlich mehrere Fahrzeuge rammte, sowie religiöse Sprüche.
Die Staatsanwaltschaft geht nach derzeitigen Erkenntnissen von einem islamistischen Anschlag aus – es gebe aber auch Hinweise auf psychische Probleme, so ein Sprecher. (vd/dpa)