Töten oder nicht: „Problembär“ in Norditalien attackierte Vater und Sohn
Rom –
Einst prägte Edmund Stoiber den Begriff „Problembär“. Immer wieder kommt es auch in Norditalien zu Bärenangriffen. Nach dem letzten Fall ist ein Streit über das weitere Schicksal des attackierenden Raubtiers entbrannt. Die Provinz Trentino hat eine Anordnung zur Tötung erteilt – dagegen sind aber nicht nur Naturschützer. Auch die beiden angegriffenen Männer wollen das Tier am Leben lassen.
„Sowohl mein Vater als auch ich sind gegen die Tötung, weil wir den Berg und die Tiere, die dort leben, respektieren“, sagte Christian Massironi der Zeitung „Corriere della Sera“. Der 28-Jährige war kürzlich mit seinem Vater am Monte Peller unterwegs gewesen, als ein Bär auftauchte. Das Tier habe ihn unvermittelt attackiert und dann auch seinen Vater verletzt, so Massironi.
Italiens Umweltminister Sergio Costa ist gegen eine Tötung – vor allem weil noch nicht klar ist, ob es sich um ein Weibchen handelte, das seine Jungen verteidigen wollte. In der beliebten Alpen-Urlaubsregion Trentino leben rund 90 Bären. Die Tiere wurden in den 90er Jahren wieder angesiedelt. Bärengegner sind der Meinung, dass dort zu viele Tiere sind, die Menschen gefährlich werden. (dpa/ km)