„Vielleicht ist die Zeit dafür“: Wird sie es? Hollywood-Schönheit über „Jane Bond“
Los Angeles –
Die Fans verehren sie in erster Linie wegen ihrer noblen Ausstrahlung. Kein Wunder. Schließlich hat Michelle Dockery (38) in sechs Staffeln (und der Filmversion) von „Downton Abbey“ die vornehm-schöne Lady Mary Crawley gespielt.
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In ihrem neuen Film „Gentlemen“ verkörpert sie das genaue Gegenteil: Eine knallharte Gangsterbraut.
Und das mit dem verkörpern kann man wörtlich nehmen: Statt wie in Serienzeiten ihre stattlichen 1,73 Meter in Seide und Spitze zu verhüllen, lässt Michelle diesmal ihren Kurven in bunten Catsuits freien Lauf.
War das befreiend, aus der Prüderie des englischen Adels auszubrechen?
Michelle Dockery: Ja, es macht soviel mehr Spaß, die Alpha-Frau raushängen zu lassen.
Brauchten Sie einen Dialekt-Lehrer, um sprachlich von ladylike auf rotzfrech umzuschalten?
Nein. In der Umgebung, wo ich aufgewachsen bin, sprechen die Leute so wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Aber ich habe noch nie eine Rolle gespielt, in der ich so zu hören gewesen bin. Seit so langer Zeit sind die Leute daran gewöhnt, wie ich mit „Lady Mary“-Stimme rede, dass es für sie ein Schock sein wird, wenn ich in „Gentlemen“ den Mund aufmache.
Genießen Sie das?
Mit dieser Rolle ist für mich ein Traum wahr geworden.
Wussten Sie, dass ein Alpha-Weib in Ihnen steckt?
In den letzten Jahren habe ich starke, souveräne Frauen gespielt. Aus diesen Rollen nimmt man auch persönlich etwas mit. Ganz sicher spüre ich jetzt in meinen 30ern das erhöhte Selbstbewusstsein.
Ihr Film-Lover (gespielt von Matthew McConaughey) ist ein Gangster mit Gentleman-Manieren. Kennen Sie solche Typen?
Keine Gangster, aber eine ganze Reihe von Gentlemen.
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Was ist die Beschreibung eines Gentleman?
Er überschreitet nicht die Grenzen, die andere sich in ihrer Privatsphäre setzen. Und sie suchen nicht Bestätigung, die von außen kommt.
Ihre Unterwelt-Lady führt eine Autowerkstatt. Haben Sie selbst auch technisches Verständnis?
Mit Autos habe ich nicht viel am Hut. Meine Begabung liegt eher bei Innendekoration. Ich bin ziemlich gut darin, Mobiliar zusammenzustellen.
Und – wie man hier und heute sieht – ein lässig-elegantes Outfit. Was ist Ihr liebstes Schmuckstück?
Es ist eine Halskette mit Sankt Christophorus-Anhänger. Meine Mutter hat mir die geschenkt. Als Schutz auf meinen vielen Reisen. Ich bin etwas abergläubisch und trage sie immer, wenn ich fliege.
Um noch einmal auf die anfangs zitierte Alpha-Frau zurückzukommen. DER Alpha-Mann im Film ist James Bond. Und da wird ja ein Nachfolger für Daniel Craig gesucht. Oder eine Nachfolgerin. Man könnte sich gut Michelle Dockery als 007 vorstellen. Würden Sie die Rolle annehmen, wenn man Sie Ihnen anbietet?
(lächelt) Ja, eine Frau als Bond wird immer wieder diskutiert. Wer weiß, vielleicht ist die Zeit dafür. Aber ich weiß nicht, wie ich mich in der Rolle fühlen würde…(stockt)…mehr möchte ich dazu nicht sagen.