Wer alles zu den Topverdienern zählt: Darum sind Sie reicher, als Sie denken!
Champagner schnabulieren und am Wochenende eine Runde Golf spielen – sowas machen sie, „die Reichen“. Sich selbst würden die meisten Menschen eher nicht als reich bezeichnen, aber: Die Grenze zwischen Gut- und Topverdienern ist in Deutschland niedriger, als die meisten denken. Bereits mit 3500 Euro netto pro Monat gilt ein Single zu den oberen zehn Prozent der Topverdiener.
Das haben Ökonomen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgefunden. Die Wirtschaftsfüchse haben für den „Spiegel“ ausgerechnet, wo die Grenze zu den oberen zehn Prozent verläuft – und ab welchem Einkommen man dazu zählt.
So haben sie 2017 im sogenannten Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) 16.000 private Haushalte in Deutschland nach Gehaltsentwicklungen, etwaigen Jobwechseln und Einkommen befragt. Die Ergebnisse hängen natürlich vom Wahrheitsgehalt der Antworten ab, jedoch gilt die regelmäßige Befragung als repräsentativ.
Auch Studienrätin und VW-Teamleiter unter Topverdienern
Und nach den Ergebnissen der Ökonomen sind in den oberen zehn Prozent nicht nur Chefärzte und Firmenbosse zu finden. Sondern bereits eine Studienrätin in Hamburg (Besoldungsgruppe A13, Qualifikationsebene 4, zehn Jahre Berufserfahrung) mit einem Netto-Gehalt von 3600 Euro zählt zu den Topverdienern. Ebenso wie ein Teamleiter bei VW, der netto circa 3800 Euro verdient.
Diese Zahlen gelten jedoch nur für Alleinstehende, sobald es einen Partner oder Kinder gibt, wird das Ganze etwas komplizierter, denn: Mehr Menschen müssen von dem Geld des Haushalts leben. So zählt eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren ab 7412 Euro netto pro Monat zum oberen Zehntel. Ein Paar ohne Kinder bereits ab 5294 Euro.
Die wenigsten wissen, wo sie einkommensmäßig stehen
Mit dem Stempel „Topverdiener“ hätten die meisten Menschen jedoch nicht gerechnet – und sich selber nicht zur finanziellen „Upper Class“ gezählt. So haben laut des „Spiegel“ Forscher der Universität Hannover bereits 2016 in einer Studie festgestellt, dass „die Befragten ihre Position in der Einkommensskala nicht einmal annähernd bestimmen“ konnten.
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Bei vielen herrscht eben der Grundsatz: Reich sind immer die anderen – aber nicht ich. So sehen sich die oberen Einkommensklassen meistens in der Mitte. Aber am Ende gilt ja eh: Hauptsache, glücklich. (alp)