Der Tag, an dem die RAF-Terroristen ihren ersten Mord verübten
Polizeimeister Norbert Schmid ist das erste Mordopfer der RAF. Vor genau 50 Jahren, in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober 1971, wird er in Poppenbüttel erschossen.
In dieser Nacht findet in einer konspirativen Wohnung der RAF im dritten Stock des Hauses Heegbarg 13 eine Art Vollversammlung der RAF statt. Ulrike Meinhof, Holger Meins, Jan-Carl Raspe, Irmgard Möller, Margrit Schiller, Gerhard Müller und einige weitere Komplizen besprechen ihren nächsten Coup.
Es ist halb eins, als Ulrike Meinhof einfällt, sie müsse nochmal telefonieren. Deshalb will sie eine nahegelegene Telefonzelle aufsuchen. Sie fordert Margrit Schiller und Gerhard Müller auf, sie zu begleiten. Ulrike Meinhof geht voraus, in einigem Abstand folgen ihr die beiden anderen.
Vor 50 Jahren: Erstes RAF-Mordopfer in Hamburg
Polizeimeister Norbert Schmid (32) ist Zivilfahnder am Polizeirevier 53 in Poppenbüttel. In dieser Nacht macht er gemeinsam mit dem 27-jährigen Heinz Lemke Dienst. Während Regen gegen die Windschutzscheibe des Ford 17 M prasselt, beobachten die beiden am S-Bahnhof Poppenbüttel die Leute, die gegen ein Uhr nachts aus der letzten Bahn steigen.
Dabei fällt ihnen eine dunkelhaarige Frau auf, die zunächst in einer Kleingartenanlage am Heegbarg verschwindet, dann aber anderswo wieder auftaucht: Sie verlässt die Tiefgarage am Alstertal-Einkaufszentrum.
Schmid und Lemke wollen die Dunkelhaarige kontrollieren, rufen durchs offene Wagenfenster: „Halt, Polizei, bleiben Sie stehen!“ Als die Frau wegzulaufen versucht , gibt Lemke Gas, stellt den Wagen quer, um ihr den Weg zu versperren. Doch die Frau läuft um das Auto herum und rennt über einen Rasen davon.
Schmid nimmt zu Fuß die Verfolgung auf. Kurz darauf fallen Schüsse. Der Polizeibeamte bricht tödlich getroffen zusammen.
Wer geschossen hat? Und wieso der Täter für den Mord nie bestraft wurde – trotz erdrückender Beweise? Das hören Sie in unserem Podcast.
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