Comedian Bär: „Werder Bremen könnte demnächst den HSV ersetzen“
Abstieg aus der Bundesliga, verpasster Wiederaufstieg und derzeit nur Durchschnitt in der 2. Liga. Was in den vergangenen Jahren den HSV beschrieb, könnte bald auch für den Nordrivalen Werder Bremen gelten, glaubt Comedian und HSV-Fan Thorsten Bär (42). „Es sieht gut aus, dass Werder den HSV bald ersetzt“, sagt er in der aktuellen Folge des MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ (unter anderem kostenlos hier bei Spotify oder hier bei Apple Podcasts) – doch dafür müssen die Hamburger selbst etwas tun.
„Das ganze Umfeld in Hamburg ist schon immer unruhig. Immer, wenn du einen kleinen Fehltritt machst, kommen gleich alle und hauen wieder richtig drauf“, sagt Bär im MOPO-Podcast. „Aber wenn es der HSV jetzt schafft, durch sportliche Leistungen darauf mal einen Deckel zu machen, dann könnte demnächst der SV Werder Bremen so weit sein.“
HSV: Thorsten Bär fordert „ganz klar“ den Bundesliga-Aufstieg
Für den Comedian, der in seiner Sendung „So schaut’s aus – die Bundesliga-Show“ (immer montags, 20.15 Uhr, SPORT1) selbst für wöchentliche Fußball-Satire sorgt, geht deshalb auch kein Weg am Aufstieg des HSV vorbei. „Ich will keinen Druck aufbauen, aber es muss jetzt nach oben gehen“, stellt Bär klar. „Der HSV muss schauen, dass er als Team auftritt, geschlossen dahintersteht und eine gemeinsame Linie fährt. Nehmt die Stimmung mit, das Stadion ist wieder voll – das kriegen wir doch jetzt zusammen hin. Es ist ganz klar: Wir müssen hoch. Alles andere darf nicht das Ziel sein.“
HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Thorsten Bär:
Schließlich befürchtet der 42-Jährige, dass die Hamburger sonst zu einem weiteren abgestürzten Traditionsverein werden könnten. „Wenn wir jetzt über Jahre in der 2. Liga herumschimmeln, haben wir irgendwann das gleiche Problem wie 1860 München und der 1. FC Kaiserslautern. Davor habe ich wirklich Angst“, sagt Bär. „Die Geduld ist langsam am Ende und man hat eigentlich eine gute Truppe, um den Aufstieg zu schaffen. Es wird ja auch nicht einfacher, Spieler wie Sonny Kittel oder Robert Glatzel zu halten – und dann fängt man wieder von vorne an. Deswegen muss man jetzt Gas geben, die Chance ist da.“
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Eine einmalige Chance bot sich dem gelernten Sportjournalisten zu Beginn der 2000er-Jahre, als er sogar zeitweise für den HSV arbeiten durfte. „Meine Tante ist die Cousine von Armin Reutershahn, der damals Co-Trainer beim HSV war“, erinnert sich Bär an seinen ersten Job beim HSV, den er dank Reutershahn bekam. Mit einer All-Area-Zutrittskarte durfte er dann sogar durch den Spielertunnel ins Stadion einlaufen. „Das neue Volksparkstadion, ausverkauft, und du läufst mit ein – was willst du mehr?“, schwärmt er. „Diesen Moment werde ich nie vergessen.“
Thorsten Bär verfolgt HSV-Spiele auch bei Comedy-Auftritten
Bär, der auch während Auftritten als Comedian kein HSV-Spiel verpasst („ich habe immer ein iPad dabei und lasse das Spiel laufen, damit ich mir das nebenbei anschauen kann“), denkt bei seiner Zeit als Angestellter des Klubs besonders gerne an einen Nachmittag zurück. „Ich war für ein Spiel sogar mal Dino. Da waren 43 Grad im Stadion, so ein untypischer Hamburger Sommertag, und ich musste in dieses Kostüm“, erzählt Bär lachend und mutmaßt: „Ich habe an diesem Tag sicher drei Kilo abgenommen.“
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Humor steht für den Gewinner des „RTL Comedy Grand Prix“ 2018 nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Volksparkstadion immer im Vordergrund. „Ich lache und leide immer gleichzeitig mit dem HSV, das kann ich allen Fans empfehlen. Dieser Galgenhumor darf nicht verschwinden“, sagt er. „Wir wissen, was seit einigen Jahren im Verein schiefgelaufen ist und immer noch schiefläuft. Da muss man ja ein bisschen Humor an den Tag legen.“
Das Lachen vergeht dem Wahl-Hamburger und gebürtigen Hessen inzwischen nur noch selten. „Ich rege mich manchmal noch richtig auf, aber kann mich inzwischen etwas besser einfangen“, gesteht Bär, der den HSV-Fan in sich als „zu emotional“ bezeichnet: „Wenn der HSV früher 0:2 verloren hat, brauchtest du mich die ganze Woche nicht anzusprechen. Deswegen kann ich total nachvollziehen, wenn Fans so ticken. Und das dürfen die Spieler nie vergessen – die Leute leben ganz schön für diesen Verein.“
HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Thorsten Bär:
In der ganzen Folge des Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ hören Sie außerdem, wie Thorsten Bär einst Niko Kovac provozierte und deshalb sogar Ärger mit Bernd Hoffmann bekam. Der 42-Jährige erzählt auf unterhaltsame Weise von einer Auswärtsfahrt mit Marinus Bester und Hermann Rieger, einer „Nivea“-Kampagne mit Ex-Bundestrainer Joachim Löw – und einem skifahrenden Anthony Yeboah. Jetzt bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen weiteren Streaming-Anbietern kostenlos zum Anhören!