50 Jahre Opel Manta: 40 legendäre Teufelsrochen am Timmendorfer Strand gesichtet
„Manta, Manta“. Gleich 40 Teufelsrochen tummelten sich am Timmendorfer Strand in ihrem Element und sorgten für große Aufregung. Der Grund: Opels Kult-Modell Manta feiert 50. Geburtstag. Und genau wie damals im Herbst 1970 zur Weltpremiere, kehrten nun etliche stolze und ebenso unverwüstliche Manta-Fans an den Ostseestrand zurück. Aus der gesamten Republik angereist, selbstverständlich in ihren liebevoll gehegten und gepflegten Opel-Oldies – feingeschliffene Top-Exemplare der legendären Serie A.
Und nein, Bertie alias Til Schweiger samt seiner prallen Disco-Palme Uschi (Tina Ruland) aus der 1991iger Kinokult-Komödie „Manta, Manta“ waren bei der nostalgischen Jubiläumssause am Timmendorfer Strand nicht dabei. Überraschenderweise fehlten auch die doch eigentlich unvermeidlichen und typischen Fuchsschwänze. Das fellgewordene Klischee prolliger Auto-Liebe war an keiner der betagten Manta-Karossen zu finden.
Äußerst präsent war dagegen der Vater des sagenhaften Manta A – George Gallion, der sich auch 51 Jahre später noch wie heute an alles erinnern kann. Zu den liebsten Anekdoten des US-Amerikaners zählt die Namensfindung.
Warum also, heißt der Manta Manta? Der frühere Opel-Chefdesigner erzählt: „Tiernamen passten damals zum Zeitgeist. In den USA waren der Ford Mustang und die Corvette Stingray sehr erfolgreich. Ein solches Ponycar auf europäische Art war ja auch der Manta.“ Problem: Es gab keine veritable Vorlage eines Teufelsrochens für das so wichtige Manta-Emblem. Und: Die Zeit drängte. Bis zur Fahrzeug-Präsentation vor rund 400 Journalisten in der Lübecker Bucht waren nur noch zehn Tage Zeit. Also bestieg der plietsche Designer einen Flieger nach Paris, um das Team des weltberühmten Tierforschers Jacques Cousteau zu treffen. Stundenlang sichtete Gallion Bildmaterial bis er endlich fündig wurde. Eine Einstellung zeigte einen kolossalen Teufelsrochen, der von unten gegen den hellen Himmel gefilmt war. Bingo. Das war´s. Ein Riesenfang. Der Opel Manta hatte seine Identität gefunden und bekam fortan das berühmte Manta-Logo verchromt an die vorderen Kotflügel geschraubt.
Die Weltpresse konnte also im September 1970 kommen. Zu sehen bekamen sie ein kesses, familientaugliches Coupé, das voll den Zeitgeist traf. Neu, chic, sportlich und ein echter Gegenentwurf zum damals ebenso trendigen Ford Capri – eine weitere, höchst begehrte und unvergessene Automobil-Ikone. Bemerkenswert: Auch vor 50 Jahren standen die Autokäufer auf klare Linien, eigenständiges Design und einen individuellen Auftritt. Bereits im ersten vollen Verkaufsjahr 1971 wurden allein in Deutschland 56.200 Mantas verkauft. 498.553 Einheiten rollten insgesamt von den Händlerhöfen. Mit seinem Schwestermodell Ascona, ein weiterer Opel-Klassiker, teilte sich der Manta Bodengruppe, Fahrwerk und Motoren. Die waren verglichen zu heute Kindergeburtstag. Der Basis-Motor, ein Vierzylinder mit 1,6-Liter Hubraum, entwickelte 68 PS. In der Ausführung „S“ kamen sogar 80 Pferdestärken zusammen. Top-Triebwerk war ein 1,9-Liter-S-Vierzylinder mit – Achtung! – satten 90 PS. Kinder, wie die Zeit vergeht…