6 Fragen für die jecke Zeit: Wie schlimm ist Karnevalsschminke eigentlich für die Haut?
Köln/Düsseldorf –
Karneval steht vor der Tür. Hier ein Last-Minute-Leitfaden, um auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen jecker Aktionen so gering wie möglich zu halten.
Farbiges Haarspray, warme Perücken: Wie bleiben bunte Haare schön?
Speziell bei blonden Haaren können bunte Sprays oder Haarkreide hartnäckiger halten als gewollt. Am besten testet man sie vorab an einer unauffälligen Stelle. Ist die Farbe nach dem Haarewaschen noch da, sollte man die Finger davon lassen.
Ansonsten ist gegen Farbsprays nichts einzuwenden, mit mildem Shampoo plus Spülung vor- und hinterher. Karnevalsprofis tragen Perücken mit hellbeigem, farbstoffarmem Innenfutter und waschen die Haare vorm Tragen einer Perücke nicht.
Karneval ist Küsschen-Zeit – was ist mit Lippen-Herpes?
Erkältungszeit, wenig Schlaf und jede Menge Alkohol: An Karneval wird die Immunkraft auf eine harte Probe gestellt. Küssen gilt als natürliche Schutzimpfung gegen Infekte. Doch wer zu Herpes neigt, fängt sich beim Bützen schnell die fiesen Lippenbläschen ein.
Wer weiß schon, dass 90 Prozent der Weltbevölkerung das auslösende Virus in sich trägt? „Das in den Nervenzellen ruhende Virus kann jederzeit aktiv werden“, erklärt Prof. Kristian Reich vom Dermatologikum Hamburg.
Die Bläschen sind hochgradig infektiös. Bütz-Verbot! Wer beim ersten Jucken eine virushemmende Salbe aufträgt, kann den Ausbruch vielleicht verhindern – und fröhlich weiter bützen.
Bunte Augen zu Karneval: Wie gefährlich sind farbige Kontaktlinsen?
Diese „Hingucker“ sollten nur wenige Stunden getragen werden. Menschen, die unter trockenen Augen leiden oder schon „normale“ Kontaktlinsen schlecht vertragen, sollten sich diese Augenverkleidung generell verkneifen.
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„Bunte Linsen sind weniger sauerstoffdurchlässig“, erklärt Dr. Robert Wagner, Facharzt für Augenheilkunde bei Care Vision Germany. „Und wenn in die Hornhaut weniger Sauerstoff kommt, schwillt sie an.“
Auch Effektlinsen (z. B. „Katzenaugen“) haben Tücken. Sie beschränken das Sichtfeld – ungeeignet für den Straßenverkehr!
Wie sicher sind schwarzer Zahnlack, Vampirzähne?
Per Wattestäbchen auf einzelne Zähne oder ganze Zahnreihen aufgetragen, kann die Färbung jederzeit wieder mit Alkohol und einer alten Zahnbürste entfernt werden, gibt Dr. Jochen H. Schmidt, leitender Zahnarzt des Kölner Zahnzentrums Carree Dental, prinzipiell grünes Licht für Piraten und Hexen mit aufgepinselten Zahnlücken: „Man sollte aber nur kontrollierte Spezialprodukte verwenden.“
Auch Zahn-Tattoos seien medizinisch weitgehend unbedenklich. Keine gute Idee: Metallkappen, Edelsteine, Vampirzähne zum Aufstecken. „Diese Verzierungen lassen sich nicht anbringen, ohne den Zahnschmelz zu schädigen“, warnt der Arzt.
Schadet Karnevalsschminke der Haut?
Statt die Haut mit Billig-Make-up zuzupappen, rät Hautarzt Dr. Hans-Georg Dauer, selbst Mitglied der Kölner Prinzengarde, zu guter Theaterschminke.
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Darunter die normale gewohnte Gesichtscreme auftragen. Schminke ist allerdings nicht unbegrenzt haltbar. Also entsorgen, wenn der Tiegel ranzig riecht oder sich Wasser und Öl abgesetzt haben.
Sorgfältig abschminken! Am besten mit lauwarmem Wasser oder Fett-Cremes und Papiertaschen- oder Kosmetiktuch.
Nickelallergie durch Bling-Bling-Ohrringe?
Im Karneval soll es richtig funkeln. Die Überempfindlichkeit gegen Nickel ist nicht angeboren. Sie wird durch Kontakt mit metallischen Objekten über einen längeren Zeitraum ausgelöst.
Meist im Teenageralter durch Modeschmuck, Gürtelschnallen, Piercings. Rund 20 Prozent der Betroffenen sind Frauen, fünf Prozent Männer.
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Bevor es zur Allergie kommt, findet eine Sensibilisierung statt. Teile des Allergens lagern sich an T-Lymphozyten im Gewebe an. Bei erneutem Kontakt sorgen diese „scharfgemachten“ Zellen für eine überschießende Immunantwort.
Symptome: Juckreiz, rote Haut, flüssigkeitsgefüllte Knoten. Ausweg: Schutzhüllen für Ohrstecker (Flutees, fünf Stück, ca. 15 Euro), die den Kontakt zwischen Metall und Haut verhindern – auch im Karneval.