Besonders für Risikogruppen: So stärken Sie Ihr Immunsystem zum Schutz vor Corona
Köln –
Die Hygiene-Tipps, um sich gegen das Coronavirus zu schützen, sind inzwischen fest verankert in der Gesellschaft. Abstand halten, regelmäßiges Händewaschen, sich nicht ins Gesicht fassen. Doch ganz banal hilft natürlich auch ein gutes Immunsystem gegen das Virus und die Krankheit Covid-19. Gerade Menschen, die zur Risikogruppe zählen, sollten deshalb darauf achten, ihre Abwehrkräfte zu stärken.
Das Immunsystem besteht genau genommen aus zwei Systemen, dem angeborenen (unspezifischen) und dem erworbenen (spezifischen). Ersteres erkennt, welche Körperzellen betroffen sind und vernichtet sie. Das erworbene, auch lernende Immunsystem genannt, analysiert den Erreger und produziert passgenaue Stoffe. Diese heften sich an den Erreger, machen ihn unbeweglich und markieren ihn. Je besser die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Systemen funktioniert, desto besser können Erreger bekämpft werden.
Was hilft
Mit ein paar Tricks und Verhaltensweisen kann man die Funktionalität seines Immunsystems steigern und die Chance, mit Erkrankungen besser fertig zu werden, deutlich erhöhen.
- Gute Ernährung
Eine gute und ausgewogene Ernährung hilft dem Immunsystem, alle benötigten Vitalstoffe in ausreichenden Mengen zur Verfügung zu haben. Dazu zählen vor allem Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Ratsam ist es, sich abwechslungsreich zu ernähren. Zucker, tierische Fette und Fleisch dürfen dabei ruhig mal etwas kürzer treten. Wichtig für das Immunsystem ist auch Vitamin C. Panisch zu Nahrungsergänzungsmitteln sollte allerdings nicht gegriffen werden. Diese sind nur nötig, wenn ein Mangel vorliegt.
- Bewegung
Wer sich bewegt, hält auch das Immunsystem in Schwung. Der abgedroschene Spruch, dass Bewegung jung hält, gilt auch für die Immunabwehr. Wer aktiver lebt, verbessert die Widerstandsfähigkeit des Körpers. Die Bildung von Antikörpern und Abwehrzellen wird angekurbelt. Allerdings ist auch zu viel Belastung nicht gut, nach einem Marathon braucht das Immunsystem beispielsweise erst ein wenig Zeit, um sich zu erholen.
- Frische Luft und Trinken
Frische Luft tut den Atemwegen gut, besonders den Schleimhäuten. Diese bilden quasi die erste Verteidigungslinie gegen Erreger. Ist die Luft jedoch trocken, was besonders in beheizten Räumen der Fall ist, funktionieren die Schleimhäute nicht so gut. Hier hilft regelmäßiges Stoßlüften. Auch wer viel trinkt, hält die Schleimhäute feucht und damit gut in Schuss.
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- Sonne tanken
Auch über Vitamin D freut sich das Immunsystem. Dieses bildet der Körper, wenn er Sonnenstrahlen abbekommt. Da diese über den Winter eher rar gesät sind, sollten die Sonnenstrahlen nun so effektiv wie möglich ausgenutzt werden. Auch gemäßigte Nachhilfe in Tablettenform ist möglich.
- Wärme
Warme Temperaturen kurbeln die Durchblutung an, aktivieren Abwehrzellen und schütten Botenstoffe aus. Da das Blut die Abwehrzellen transportiert, kommen diese bei besserer Durchblutung schneller zum Einsatzort. Der Gang in die Sauna kann helfen, das tut aber auch schon ein heißes (Fuß-) Bad.
Was schwächt
Genau so, wie man sein Immunsystem stärken kann, kann man es auch schwächen. Wer dies tut, erhöht das Risiko, sich deutlich länger und heftiger mit Krankheiten auseinandersetzen zu müssen.
- Kälte
Konträr zu Wärme verlangsamt Kälte die Durchblutung, weil sich die Blutgefäße zusammenziehen. Abwehrzellen werden also ausgebremst. Das belegte eine Studie der walisischen Cardiff University im Jahr 2005. Wer friert, fordert sein Immunsystem heraus.
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- Schlafmangel und Stress
Im Schlaf erholt sich das Immunsystem. Wissenschaftler gehen davon aus, dass im Schlaf eine Art „Reset“ des Immunsystems stattfindet. Eine Studie der Universitäten in Tübingen und Lübeck zeigt zudem, dass Schlaf die Arbeit bestimmter Abwehrzellen unterstützt.
Auf der anderen Seite bildet der Körper bei Schlafmangel und auch bei Stress unter anderem das Hormon Cortisol, das sich dämpfend auf das Immunsystem auswirkt. Ein gut funktionierendes Immunsystem benötigt also ausreichend Schlaf.
- Zigaretten und Alkohol
Auch Giftstoffe beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit des Immunsystems. Die wohl beliebtesten Giftstoffe gelangen durch Zigaretten und Alkohol in den Körper. Das Rauchen schädigt die Schleimhäute und Flimmerhärchen in den Atemwegen, die eindringende Viren abfangen. Und wer Alkohol trinkt, der legt laut Untersuchungen die Abwehrkräfte des Körpers regelrecht lahm. (tli)