• Smarter Elektro-Blitz: der lütte Wolfsburger Stromer VW e-Up.
  • Foto: VW

Elektromobilität: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Auch wenn gerade erst die Marke von 200 000 E-Autos geknackt wurde, so richtig wollen Stromer bei den Deutschen noch nicht zünden. Neben der Reichweite und Ladeinfrastruktur gehört der Preis zu den drei Hauptkritikpunkten.

Obwohl sich bei den ersten beiden Anforderungen auch schon viel getan hat, sollte der Funke in puncto Preis nun endlich auf die Kunden überspringen. Denn der Staat hat die Kaufprämie für Elektroautos nochmals kräftig erhöht. Bis zu 9000 Euro Förderung sind jetzt drin. Damit kommen Stromer nun zumindest preislich in die Reichweite von Verbrennern.

Der Umweltbonus heißt jetzt Innovationsprämie. Im Rahmen dieser von der Autoindustrie recht umstrittenen Corona-Maßnahme, hat der Bund seinen Zuschuss um weitere 3000 Euro erhöht. Davon profitieren alle Fahrzeuge, die auch schon vorher förderfähig waren. Neben den vollelektrischen Modellen sind das vor allem die Hybrid- und Wasserstoff-Autos (Brennstoffzelle). Im Übrigen, die Prämie gilt auch für entsprechende Gebrauchtwagen.

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Der Nissan Leaf gehört zu den meistverkauften Elektroautos weltweit.

Foto:

Nissan

Bei der alten Aktion gaben Hersteller und Staat je 3000 Euro Prämie für ein E-Mobil dazu. Plug-in-Hybride wurden mit bis zu 4500 Euro gefördert. Nun also verdoppelt der Bund die Kaufprämie. Für Stromer, deren Nettolistenpreis 40 000 nicht überschreitet, gibt’s jetzt satte 9000 Euro dazu. 6000 Euro vom Staat plus 3000 Herstelleranteil zuzüglich des Umsatzsteueranteils von 480 Euro (16 Prozent von 3000 Euro).

Damit aber noch nicht genug. Dank der Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent, die die Hersteller dem Vernehmen nach direkt an die Kunden weitergeben wollen, spart der Käufer weitere Kosten beim Gesamtpreis ein. Eigentlich ein Angebot, das Autofahrer, die ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb erwerben wollen, kaum ablehnen können. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Abzüglich des gesamten Prämienpakets fallen dadurch die Preise bei kompakten Stadtstromern teilweise sogar unter die magische Marke von 20 000 Euro. Zwei Beispiele: Nissan zählt zu den Pionieren der Elektromobilität und hat mit dem Leaf eines der weltweit meistverkauften Stromer am Netz. Die Preisliste für das Basismodell geht bei 29.990 Euro los. Der Bruttopreis samt der auf 16 Prozent gesenkten Mehrwertsteuer beträgt nun 29.234 Euro. Abzüglich 6.000 Euro vom Staat sowie dem Herstelleranteil von brutto 3.480 Euro, ist der Leaf nun für 19.754 Euro brutto zu haben. Der VW e-Up kostet ursprünglich 21.975 Euro. Mit 16 Prozent Mehrwertsteuer jetzt 21.421 Euro und nach Abzug der gesamten E-Prämien nur noch 11.941 Euro – brutto wohlgemerkt.

Noch nie war es günstiger, lokal emissionsfrei zu fahren. Allerdings sollten Interessenten die oftmals langen Lieferzeiten mit bedenken. Aber die Innovationsprämie soll ja laut Bund bis Ende 2021 laufen. 

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