Feierabend, Füße hoch: Das ist nicht nur symbolisch wichtig, sondern auch für unsere Gesundheit!
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  • Foto: imago/Westend61

Hamburger Experte erklärt: Warum der Feierabend so wichtig ist

„Mach‘ mal Feierabend“ – das sagt sich so leicht. Tatsächlich ist das oft gar nicht so einfach: Termine, Zeitdruck, (Freizeit-)Stress… Dabei ist der Feierabend nicht nur symbolisch wichtig, sondern auch für unsere Gesundheit!

Um das zu verstehen, wird es an dieser Stelle zunächst etwas theoretisch. Denn um die Wichtigkeit des Feierabends zu begreifen, müssen wir uns zunächst das vegetative Nervensystem anschauen. Das besteht im wesentlichen aus zwei Gegenspielern – dem Sympathikus und dem Parasympathikus.

So ergänzen sich Sympathikus und Parasympathikus

Optimal wäre ein Balance und ein Zusammenspiel dieser beiden. Allerdings laufen die meisten Menschen mit einem krassen Ungleichgewicht dieses Systems durch die Welt: Der Sympathikus läuft auf Hochtouren – oder anders ausgedrückt: Wir stehen unter Dauer-Strom.

Denn der Sympathikus ist im Körper zuständig für Leistungssteigerung und wird aktiviert zum Beispiel in Stress- und Notfallsituationen. Unter seinem Einfluss steigen der Blutdruck, die Herz- und Atemfrequenz, die Skelettmuskulatur wird angespannt und besser durchblutet. 



Für ein gesundes Leben ist es aber wichtig, das System genauso regelmäßig wieder herunterzufahren – und dafür müssen wir den Parasympathikus aktivieren. Er bewirkt zum Beispiel, dass die Herz- und Atemfrequenz abnimmt. Unter seinem Einfluss tritt Entspannung und Regeneration ein, werden der Fettstoffwechsel aktiviert und unsere Verdauung angeschmissen. 

So bekommt man das System wieder ins Lot

Aber: Anstatt uns Zeit zu nehmen, die beiden Systeme nachhaltig wieder in Einklang zu bringen, nehmen wir eine vermeintliche Abkürzung: Wir werfen Blutdrucksenker, Magentabletten und Anti-Durchfallmittel ein, die man uns direkt vor der Tagesschau als Allheilmittel präsentiert.

Was müsste stattdessen passieren, dass die Systeme wieder ins Lot gebracht werden? Nun… Wer den ganzen Tag Stress hat, sich über den Chef ärgert, mit nervigen Kollegen rumquält, Push-Nachrichten und E-Mails aufs Smartphone bekommt und vor dem Ins-Bett-Gehen noch kurz Candy Crush spielt, hat keine Möglichkeit, den Parasympatikus zu aktivieren.

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Und was ist die Lösung? Ganz einfach: Feierabend! So wie früher: Auf Arbeit ist auf Arbeit und zu Hause ist zu Hause. Telefon aus, Kopf aus, Feierabend-Bier öffnen und Füße hoch. Vielleicht noch Tagesschau gucken. Und das Bier ab und zu weglassen – aber das ist Inhalt für eine andere Kolumne.

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