Schluss mit Hungern! Hamburger Experte: „Wer abnehmen will, muss essen“
Der Statistik nach gelten zwei Drittel aller Hamburger als übergewichtig. Dabei soll „dünn“ aktuell das Ideal sein, weil dünne Menschen angeblich besser aussehen, leistungsfähiger, sportlicher und bestimmt auch glücklicher sind – das denken zumindest viele. So ein Unfug! Zumal es keine 80 Jahre her ist, dass beides (Statistik UND Idealbild) genau umgekehrt war.
Wie auch immer, seit Jahrzehnten gilt also: Wer abnehmen will, muss weniger essen. „Es muss einfach ein Kaloriendefizit her, sonst geht es nicht“, so die landläufige Meinung. Kein Arzt, kein Experte, der sich nicht zu dieser Plattitüde hat hinreißen lassen.
Tatsache? Und 1,2 Millionen Hamburger sind entweder zu blöd, um das zu kapieren oder zu disziplinlos, um es umzusetzen? Nun, die letzen zwei Jahre mit Corona haben deutlich bewiesen, dass es den meisten von uns an Verständnis oder Disziplin wohl nicht mangelt!
Wer abnehmen will, muss acht bis zehn Bedingungen erfüllen
Tatsächlich ist es so: Wenn jemand sein Körperfett reduzieren möchte, dann muss er dafür acht bis zehn Bedingungen erfüllen – EINE davon ist ein Kaloriendefizit. Und selbst bei dieser einen Bedingung ist es nicht ganz so einfach: Es muss ein Defizit geben, aber es darf nicht zu groß sein.
Eine Person, die zum Beispiel 2500 kcal pro Tag benötigt, kann auf gar keinen Fall ein Defizit von mehr als 500 kcal haben, wenn sie erfolgreich Fett reduzieren möchte. Allerdings haben die meisten, nein ALLE Menschen, die zu mir ins Training kommen, ein größeres Defizit (oft zwischen 700 und 1500 kcal) – praktisch unabhängig davon, ob sie überhaupt abnehmen wollen oder nicht!
Arlow Pieniak erklärt: Das passiert, wenn das Kaloriendefizit zu groß ist
Und was passiert, wenn der Körper ein zu großes Defizit hat? Er stuft die Lage als Hungersnot ein. Ab diesem Zeitpunkt reduziert er sofort alle Körperfunktionen, die Energie verbrauchen: Als eine der ersten Maßnahmen wird die Muskelmasse verringert, beziehungsweise verhindert, dass welche aufgebaut wird – wir werden also schwach. Auch der Kreislauf wird runtergefahren – also werden wir müde. Und: Die Energiezufuhr zum Gehirn sinkt – also werden wir unkonzentriert und/oder depressiv.
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Das einzige, was der Körper aber auf gar keinen Fall macht, ist Fett verbrennen! Denn das braucht er ja als Energiespeicher für die „Hungersnot“.
Wer wirklich abnehmen will oder muss, sollte zuerst seinen Fettstoffwechsel verstehen und optimieren, richtig trainieren, Stress reduzieren – und mehr essen! In diesem Sinne: Guten Appetit!