Waffeln, Tapas & Co.: Mit diesen Speisen halten Sie Karneval lange durch
Köln –
Jeder Jeck weiß: Wer tagelang durchfeiern möchte, braucht etwas Vernünftiges im Magen. Ernährungsexperten raten an Karneval zu salzigem und fettigem Essen. Die beste Grundlage schaffen aber nicht Pommes, sondern Quiche und Tapas.
Quiche mit Speck, Spinat oder Lachs
Waren es bei der Karnevalsparty drei oder vier Schnäpse? Dem Magengrummeln nach zu urteilen, wohl einer zu viel. Wer die Tage rund um Rosenmontag ohne größere Ausfälle überstehen will, muss beim Essen eine gute Grundlage schaffen. Ist man selbst Gastgeber, stellt sich die Frage, wie das richtige Karnevals-Buffet aussehen soll. Auf komplizierte Gerichte mit stundenlanger Vorbereitung hat keiner Lust. Die gute Nachricht: Viele Snacks für Karneval sind klein, lassen sich mit einer Hand essen und sorgen trotzdem für die nötige Energie zum Schunkeln und Bützen.
Ein einfacher Snack, der satt macht und sich leicht vorbereiten lässt, ist die Quiche. Das Grundrezept ist immer ähnlich: ein Teig – meist Mürbeteig, ein Belag und ein Guss, der das Ganze zusammenhält. „Entweder ich bereite den Teig und den Belag schon einen Tag vorher vor“, erklärt Kochbuchautorin Tanja Dusy. Oder man backt die gesamte Quiche schon einen Tag vorher, stellt sie mit Alufolie abgedeckt in den Kühlschrank und heizt sie kurz vor der Feier im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad Celsius 10 bis 15 Minuten auf.
Der Klassiker unter den runden, herzhaften Kuchen ist der Lothringer Speckkuchen, die Quiche Lorraine. Hierfür kommt Speck auf den Boden und wird von einem Sahne-Käse-Guss bedeckt. Wer es gemüselastiger mag, entscheidet sich für eine Füllung aus Kartoffeln und Zucchini, Spargel oder Mangold. Auch Fisch macht sich gut in einer Quiche, etwa als Spinatquiche mit Lachs. „Hier empfehle ich, Stremellachs zu nehmen. Der ist geschmacksintensiver als Tiefkühl-Lachs“, sagt Dusy.
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Salzige, süß und fettig – die perfekte Wahl
Bei vielen Quiche-Varianten sind von vornherein zwei wichtige Voraussetzungen erfüllt: Sie sind salzig und fettig. Vor allem die Kalorienmenge kommt den Narren zugute, erklärt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Denn kalorien- und fettreiche Speisen blieben länger im Magen, der Alkohol gehe langsamer ins Blut. „Alles, was mit Käse und Eiern überbacken ist, ist günstig“, fasst Gahl zusammen. Salzige Speisen sorgen außerdem dafür, verlorene Mineralien durch Schnaps und Bier wieder zuzuführen. Wer es lieber süß mag, darf auch bei Krapfen zugreifen: Fettgebackenes strotzt ebenfalls vor Kalorien und bremst die Alkoholaufnahme ins Blut.
Was die Menge anbelangt: Meist ergibt eine Quiche aus einer Springform mit 28 Zentimeter Durchmesser zwölf Stücke. „Bei viel Eier und Käse würde ich fürs Buffet nicht mehr als ein Stück pro Person rechnen“, rät Dusy. Wer möchte, kann die abgekühlten Kuchen auch in kleine, mundgerechte Stücke schneiden.
Tapas, Fingerfood und Knäckebrot
Ebenso gut wie Quiches eignen sich Tapas und Fingerfood-Happen für die Karnevalsparty. Pro Person sollte man acht bis zwölf Snacks berechnen, sagt Astrid Büscher. Sie ist Ökotrophologin und hat ein Kochbuch zu Snacks und Fingerfood geschrieben. Um sich nicht zu verzetteln, rät sie, schon vor der Feier ganze Platten mit Snacks vorzubereiten und sie im Kühlschrank aufzubewahren.
Für den Narrenhunger ist beispielsweise etwas Deftiges wie ein Smörrebröd mit Rührei passend. Dabei werden Vollkorntoasts mit Sahnemeerrettich bestrichen und anschließend mit Räucherlachs, etwas Rührei und Gurken belegt. Das Praktische: Die dänische Variante des Butterbrots schmeckt auch mit kaltem Rührei. Die fertig geschichteten Scheiben können bis zu drei Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Hähnchen und allerlei Käse
Praktisch fürs Buffet sind auch Hähnchenschenkel. Besonders pikant schmecken sie, wenn sie in einer Marinade aus Ingwer, Honig, Tomatenmark und Chili eingelegt und schließlich bei 180 Grad 40 Minute gebacken werden. Am besten umwickelt man den Knochen mit einem Streifen Backpapier, damit die Finger beim Essen sauber bleiben.
Schnell gemacht sind Frischkäsekugeln: Dafür zerdrückt man nur Ziegenfrischkäse oder Feta mit der Gabel und vermengt den Käse beispielsweise mit Schnittlauch. Die gerollten Kugeln können dann etwa in Sesam, gehackten Cranberrys oder Pumpernickelkrümeln gewälzt werden. Die Käsekugeln lassen sich ebenfalls einige Stunden vorher vorbereiten und im Kühlschrank lagern.
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Zum Nachtisch: Muffins oder Waffeln
Da ein gutes Menü laut Büscher mit einem guten Dessert steht und fällt, sind Muffins, Scones oder Waffeln leckere Alternativen zu Krapfen und anderem Fastnachtsgebäck. Süße Speisen sind immer noch süßen Getränken vorzuziehen, sagt Ernährungsexpertin Gahl: „Vor allem verbunden mit Kohlensäure wie bei Prosecco gehen sie sehr schnell ins Blut über.“ Und je schneller der Alkoholpegel steigt, umso eher endet die Karnevalsparty für manchen oft schon. (dpa)