Kurve geht nach oben: Autohandel nimmt wieder Fahrt auf

Jubel-Juli. Endlich gibt’s mal wieder erfreuliche Nachrichten aus dem Autohandel. Die Zulassungen haben deutlich zugelegt. Zu den Gewinnern zählen dabei sowohl das Privatkunden- als auch das Flottengeschäft. Erstaunlich: Besonders junge Menschen, scheinen sich (wieder) für Autos zu interessieren. Grund: Die Mehrwertsteuersenkung.

Aber der Reihe nach. Nach nur 220.272 Neuwagenzulassungen im Juni rollten im Juli schon wieder 314.938 Pkw von den Händlerhöfen. Ein Plus gegenüber dem Vormonat um 30 Prozent und das Minus zum Juli 2019 fällt mit 5,4 Prozent vergleichsweise moderat aus. Im Juni 2020 lag das Ergebnis laut dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) noch um -32,3 Prozent hinter den Zulassungszahlen des Vorjahresmonats (Juni 2019). Bei Ansicht der Marktsegmente gibt es nach einer Auswertung der Analysten von Dataforce zwei Gewinner: den Privatkundenmarkt und das Fuhrparkgeschäft. Private Haushalte ließen so viele Neuwagen zu, wie in keinem Juli seit der Abwrackprämie 2009. Das Wachstum zum Vorjahresmonat betrug 7,1 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2020 kletterten die privaten Zulassungen sogar um fast 80 Prozent.

Auch der Flottenmarkt präsentierte sich in deutlich besserer Form. Zwar wurde das Spitzenergebnis aus dem Juli 2019 um 5,4 Prozent verfehlt, mit 84.675 Neuzulassungen erreichte das Flottengeschäft aber dennoch das zweithöchste Juli-Ergebnis der Dataforce-Aufzeichnungen. Auch gegenüber den Zahlen aus dem Juni 2020 kann sich das Ergebnis mit einem Wachstum von 49 Prozent sehen lassen.

Der Autohandel nimmt also wieder spürbar Fahrt auf. Sehr bemerkenswert dabei ist einer aktuellen YouGov-Studie zufolge, dass sich speziell jüngere Menschen einen Autokauf vorstellen können. Einer der Haupttriebfedern sei die Mehrwertsteuersenkung. Die Kölner Marktforscher befragten dazu 2.077 Personen ab 18 Jahren. Mehr als jeder Sechste davon (17 Prozent) gab an, dass die Senkung der Mehrwertsteuer ein Anreiz sei, in diesem Jahr ein Auto zu kaufen. Am häufigsten sagten dies die Befragten im Alter von 25 bis 34 Jahren (26 Prozent), am seltensten jene ab 55 Jahren (10 Prozent).