„Miau“, „Fauch“, „Brrr”: So verstehen Sie endlich die geheime Sprache der Katzen
Berlin –
Katzen sprechen ihre eigene Sprache – und zwar nicht nur mit Lauten, sondern auch über Gesten und Düfte. Menschen verstehen sie jedoch nicht immer richtig. Wer aufmerksam beobachtet und gut zuhört, lernt allerdings, ihre Botschaften korrekt zu deuten. Eine kurze Einführung in die Kommunikation der Katzen:
Katze stolziert mit senkrechtem Schwanz
Oft ist gleichzeitig die Schwanzspitze abgeknickt. Dabei bewegt sie sich auf ihren Halter zu. Manchmal reibt die Katze auch ihren Kopf an den Beinen ihres Besitzers.
Was will die Katze damit sagen?
„Sie ist freundlich. Sie begrüßt ihren Halter und ist auf ihn konzentriert“, erklärt Daniela Schrudde, Tierärztin bei der Welttierschutzgesellschaft. Das Kopfreiben bedeutet: „Die Katze akzeptiert die Personen als Teil ihrer sozialen Gruppe“, so Schrudde. Katzen verteilen so Duftstoffe, die in den Drüsen hinter den Ohren produziert werden. Damit markieren sie ihr Revier. Gern machen sie das, wenn Herrchen oder Frauchen nach Hause kommen. Für Menschen sind diese Duftstoffe aber nicht wahrnehmbar.
Das sagt die Expertin:
Stehen bleiben und mit der Katze sprechen! „Das wirkt auf die Katze weniger bedrohlich als wenn sich der Halter auf die Katze zubewegt“, sagt Schrudde. Kommt die Katze dann näher, freue sie sich über Streicheleinheiten.
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Katze liegt auf Rücken oder Seite
Sie blinzelt dabei oder hat die Augen geschlossen. Zwischendurch putzt sie sich.
Was heißt das?
Ein Zeichen, dass es ihr gut geht. Die Katze fühlt sich wohl und ist entspannt. Sie macht auch mal eine Putzpause, wenn es etwas Neues zu entdecken gibt. Gerne lasse sie sich streicheln, weiß Schrudde.
Das sagt die Expertin:
Der Halter sollte sich vorsichtig auf die Katze zubewegen. „Setzt sich das Tier auf, lieber kurz innehalten und mit der Katze sprechen, damit sie sich nicht bedroht fühlt“, rät die Tierärztin. Wer seine Katze dann mit Streicheleinheiten verwöhnen möchte, sollte behutsam vorgehen: „Am Bauch möchte nicht jede Katze gestreichelt werden“, sagt Schrudde. Setzt sich die Katze auf den Laptop oder die Zeitung ihres Halters, langweile sie sich und möchte beschäftigt werden.
Angelegte Ohren, waagerechter Schwanz
Oft wackelt dabei auch die Spitze des Schwanzes hin und her, das Tier steht still und macht eventuell einen Buckel.
Was meint die Katze?
Vorsicht! Sie ist entweder ängstlich oder aggressiv, braucht zwingend Ruhe. Schrudde rät: „Besser die Katze in dieser Situation nicht anfassen.“ Tierfreunde, die auch Hunde besitzen, missverstehen die Geste mitunter: „Sie deuten das Schwanzwedeln der Katze oft falsch.“
Das sagt die Expertin:
„Wenn sich die Aggression der Katze auf einen bestimmten Gegenstand richtet, sollte dieser entfernt werden“, rät Schrudde. Ansonsten gilt: Abwarten, bis sich die Ohren der Katze wieder aufstellen.
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Die Katze zerkratzt die Möbel
Warum tut sie das?
Schrudde: „Die Katzen drücken damit aus: Dieser Bereich ist schon besetzt, und zwar von mir!“
Das sagt die Expertin:
Auch wenn es schwer fällt: Konsequent bleiben! Am besten werde die Katze von klein auf vom Kratzen abgehalten – mit Alternativen. „An Kratzbäumen können sie ihre Krallen abwetzen und überschüssige Energie loswerden“, empfiehlt die Tiermedizinerin.
Katze uriniert neben dem Katzenklo
Was treibt sie dazu?
Da gibt es mehrere Ursachen. Die Katze könnte krank sein. „Ist etwa die Niere krank, könnte das Krümmen des Rückens beim Wasserlassen auf Schmerzen hindeuten“, beschreibt Schrudde. Das Verhalten könne aber auch psychologische Ursachen haben. „Katzen sind sehr sensibel“, erklärt sie. Die Katze protestiere etwa gegen eine Veränderung, der sie nicht zugestimmt hat. Das könne eine Kleinigkeit sein wie die Farbe des neuen Napfes.
Das sagt die Expertin:
Ab zum Tierarzt! Ist die Katze körperlich gesund, sollte man nach dem störenden Grund suchen.
Neben ihren Gesten und Verhaltensweisen geben Katzen natürlich auch viele Laute von sich. Das Repertoire ist groß.
Wann machen sie „Miau“?
„Mit diesem Laut wendet sich die Katze meist an Menschen“, erklärt Susanne Schötz, Phonetik-Professorin im schwedischen Lund. Katzen seien sehr klug. Sie merken, dass Menschen über Worte kommunizieren. Also passen sie sich an. Miaue die Katze mit hoher, heller Stimme, fühle sie sich schwach und bräuchte meist Aufmerksamkeit, so die Expertin. Möchte sie etwas sehr dringend, komme zum Miauen oft ein Gurren dazu. Häufig weise die Katze auf das hin, was sie möchte, zum Beispiel Futternapf oder Spielzeug.
Was heißt „Knnrrr“?
Dieses Knurren ist tief und rau, drückt Aggression oder Abwehr aus. Schötz: „Sie warnt ihren Streitgegner: Komm‘ nicht näher!“
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Was heißt „Brrrrh“?
Ist das Gurren tief und kurz, heißt es „Gut!“ oder „Dankeschön!“. Ist der Laut lang und hell, sagt die Katze „Hallo!“ oder „Kommt mit!“, übersetzt Schötz.
Was heißt „meck, meck“?
So zwitschert eine Katze, wenn sie auf Beutejagd ist. „Sie versucht damit, die Laute ihrer Beute zu imitieren“, erklärt Schötz. Oft mache sie das auch, wenn sie durchs Fenster Vögel entdeckt.
Was heißt „Hrrrrr“?
Schnurren bedeutet vieles: Zufriedenheit, Hunger, Angst, Schmerz. „Die Umstände entscheiden“, so die Linguistin. „Liegt die Katze auf dem Schoß, ist sie zufrieden, beim Tierarzt hat sie eher Angst“.
Das sagt die Laut-Expertin:
„Wer richtig auf seine Katze reagieren möchte, sollte auf das Wie achten, weniger auf die Worte“, rät Schötz. Eine sanfte, ruhige Stimme signalisiere dem Tier: Ich will nichts Böses. Die Laute einer Katze zu deuten, könne jeder lernen. „Wichtig dabei ist, geduldig sein, gut zuhören und auf Unterschiede achten“, so die Professorin. (dpa/tmn)