Auf Hamburger Bühne: Mitreißende Hommage an Weltstar Jacques Brel
Ein leidenschaftlicher Abend, eine besondere Hommage an einen Chansonstar: Im kleinen feinen Theatersaal der Kammeroper erinnert Stephan Hippe an Jacques Brel (1929–1978). In seiner multimedialen Biografie führt der Sänger und Schauspieler durch Brels „Leben in XL“ – eine Welt voller Emotionen.
Wer war der in Belgien geborene „schlaksige Sänger mit dem Pferdegebiss“, der in den 50er und 60er Jahren mit Songs wie „Amsterdam“, „Ne me quitte pas“ oder „La valse à mille temps“ populär wurde? Locker und launig zeichnet Stephan Hippe – früh schon fasziniert von den dramatischen Balladen Brels – im ersten Teil seines Bühnen-Solos bedeutende Stationen auf dessen Weg zum Weltruhm nach.
Brels „Leben in XL“ ist in der Kammeroper zu sehen
Höhepunkt der technisch aufwendig gestalteten Performance aber ist der Konzertteil. Projektionen und Videoeinspielungen im Bühnenhintergrund lassen an Vergangenes zurückdenken und erwecken die Illusion, Brels Abschiedskonzert im Pariser Olympia 1966 mitzuerleben. Begleitet von seinem Pianisten Holger Kirleis singt Stephan Hippe ausdrucksstark und darstellerisch intensiv über „Die Vornamen von Paris“ und „Die Alten“, über die Angst vor Einsamkeit und Tod, über „Mathilde“ und „Madeleine“.
Gastspiel voller Songs und Anekdoten in Hamburg
Seine deutschsprachigen Interpretationen begeisterten am Premierenabend das Publikum. Mit großem Applaus und Standing Ovations dankte es Stephan Hippe, der gleich zu Beginn betonte, die Vorstellung solle kein „Kräftemessen“ mit dem Ausnahmekünstler sein, sondern uns eine Lebensweise nahebringen, „die ich ganz schön finde“, für ein mitreißendes Gastspiel voller Songs und Anekdoten, die Brel unvergesslich machen.
Kammeroper: 27.10., 20 Uhr, 20-29 Euro, Tel. 38 29 59