Das Kind soll Adolf heißen?! „Der Vorname“ löst eine Schlammschlacht aus
Es soll ein geselliger Abend werden. Und das wird er auch. Das Publikum hat Riesenspaß in „Der Vorname“. Für die fünf auf einer Hamburger Dachterrasse (Bühnenbild von Florian Bänsch) feiernden Freunde dagegen kommt es richtig dicke.
Vincent wird demnächst Vater. Beim Treffen in vertrautem Kreise lässt er die Stimmung explodieren. Mit der Falschmeldung, sein künftiger Sohn werde Adolf heißen, löst er in der französischen Farce am Kleinen Hoftheater eine Schlammschlacht aus.
„Der Vorname“ am Kleinen Hoftheater
Denn mit dem fiesen Scherz, sein Kind nach Hitler zu benennen, trifft Vincent – den Harun Yildirim als souveränen Spötter mit sichtlicher Freude an der Provokation spielt – voll ins Schwarze. Vor allem bei Peter, seinem eingebildeten linken Schwager (amüsiert als Salonmarxist: Maik Lohse). Und trotz Klarstellung: Am falschen Namen entzündet sich ein verbales Gemetzel, in dem bald jede und jeder dem anderen unliebsame, verletzende Wahrheiten um die Ohren haut. Liebe, Zuneigung und Vertrauen unter den Familienmitgliedern stehen vor einer Zerreißprobe.
Peters Ehefrau Elisabeth (Annic Barbara Fenske) lässt endlich ihrem angestauten Hausfrauenfrust freien Lauf. Vom Publikum mit Zwischenapplaus bedacht, geigt sie, aber auch die schwangere Anna (Katrin Zierof) den Machomännern gehörig die Meinung. Und auf dem Höhepunkt der Streitigkeiten erklärt Hausfreund Stefan (liebenswürdig: Thomas Fitschen) verlegen, mit der Mutter von Elisabeth und Vincent zu schlafen.
Die Komödie wurde auch fürs Kino verfilmt
Regisseur Stefan Leonard und sein gut aufeinander eingestimmtes Ensemble bringen den Zuschauerinnen und Zuschauern mit dem – auch erfolgreich verfilmten – Gesellschaftskomödien-Reißer beste Unterhaltung. Langer und begeisterter Beifall.
Das kleine Hoftheater: bis 24.9., Fr/Sa 19.30 Uhr, So 16 Uhr, 25/23 Euro