Eine Szene aus "Rent": fünf junge Tänzer im Vordergrund auf der Bühne
  • Sie haben es nicht leicht, aber trotzdem verlieren die Freunde nie die Hoffnung.
  • Foto: Patrick Sobottka

Einfach großartig: Das Musical „Rent“ im First Stage Theater

Starke Story, berührende Charaktere, große Emotionen: Zuschauerinnen und Zuschauer, denen „Rent – Das Musical“ nicht unter die Haut geht, dürfte es am First Stage Theater kaum geben.

Das sozialkritische Rockmusical (Autor und Komponist: Jonathan Larson) erzählt vom Lebensgefühl und den Plänen einer Gruppe junger Künstlerinnen und Künstler, die sich im New Yorker East Village der 1990er-Jahre den Herausforderungen des täglichen Lebens stellen müssen. Mark (Philip Rakoczy) will Filmemacher werden. Roger hofft, noch einen großen Song zu schreiben, bevor er – wie seine HIV-positive Freundin, die Selbstmord beging – an Aids sterben wird. Der Musiker teilt sich mit Mark ein heruntergekommenes Loft, für das sie die Miete („Rent“) kaum mehr aufbringen können. Wie für ihre Freundinnen und Freunde, darunter Collins (Babak Malekzadeh) und Dragqueen Angel (Dominique Krumschmidt), geht es für die beiden um Liebe, Trennungen und Tod. Vor allem aber darum, trotz tagtäglichem Überlebenskampf die eigenen Träume und Hoffnungen nicht zu verlieren.

Energiegeladene Choreografien, toll getanzt: „Rent“ riss das Publikum förmlich von den Sitzen. Patrick Sobottka
Das Ensemble von Rent bei einer Tanznummer auf der Bühne
Energiegeladene Choreografien, toll getanzt: „Rent“ riss das Publikum förmlich von den Sitzen.

Von A bis Z in Eigenregie auf die Bühne gebracht wurde die vom Publikum mit Standing Ovations gefeierte Inszenierung von den Schülerinnen und Schülern der First Stage School, die in ihr drittes Ausbildungsjahr starten. Hut ab vor der Leistung der Nachwuchstalente! Neben großen Ensembleauftritten und Choreografien erzählen sie die Geschichte fast ausschließlich über Songs.

Ein Plädoyer für Zusammenhalt und Toleranz

Einer der großen emotionalen Momente der Show: Die Liebesballade „Wenn du nicht mehr da bist“, bewegend gesungen und gespielt von Duygu Yuzbasioglu und Lorin Goltermann als drogensüchtige Mimi und ihren neuen Freund Roger. Ebenfalls herausragend: Das Streit-Duett „ Lass mich oder verlass mich“ zwischen der temperamentvollen Performance-Künstlerin Maureen (Jessica Schaffler) und ihrer Liebsten Joanne (Annika Müller).

Gelungen ist dem Gesamtensemble mit seinem beeindruckend guten Semesterprojekt ein in Zeiten nationaler und globaler Krisen hochnötiges Plädoyer für Mitmenschlichkeit, Zusammenhalt und Toleranz. „La vie bohème“!

First Stage Theater: bis 11.8., Thedestraße 15, Tickets ab 24 Euro, Tel. 401 13 27 27

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