Raum mit riesigen Projektionen von Kahlos Werken, davor jeweils recht klein Betrachter
  • Monobraue, Damenbart, Blumen im Haar: So kennt man die mexikanische Maler-Ikone Frida Kahlo.
  • Foto: Alegria Exhibition

Eintauchen ins „Fridaversum“: Spannende Frida-Kahlo-Ausstellung startet in Hamburg

Ganz schön bunt hier! In den UnitedScene-Hallen in Ottensen, wo bis Ostern noch Claude Monets Garten zu bewundern war, ist Frida Kahlo (1907-1954) eingezogen! „Viva Frida Kahlo“ heißt die erste immersive Ausstellung mit den Werken der mexikanischen Malerin. In der multimedialen Inszenierung erfährt man auch jede Menge über das Leben und Leiden der Vorreiterin der Frauenbewegung.

Mit einer Virtual-Reality-Brille und Kopfhörern kann man selbst durch die beeindruckende Welt der Kahlo reisen: Eine mexikanische Straße mit farbenfrohen Häusern tut sich auf, ein knallblauer Himmel aus ihren Pinselstrichen, und die Berglandschaft aus Melonen führt direkt in den Mund eines Skeletts. So viel Spaß macht das Fridaversum!

„Viva Frida Kahlo“: Immersive Schau in Ottensen

Im Hauptraum läuft ein 40-minütiger Film in Dauerschleife: Kahlos Gemälde werden auf bis zu zehn Meter lange und fünf Meter hohe Wände und den Boden projiziert. Erstaunlich, wie gut das aussieht, denn die Originale der Künstlerin sind eher winzig. Zum bunten Bilderrausch läuft mexikanische Musik. Eine Sprecherin schlüpft in die Rolle Kahlos und führt mit Originalzitaten durch die Gefühlswelt der damals schon emanzipierten Frau. So erfährt man von ihrem schwierigen Verhältnis zur Mutter und von dem Busunfall, der das Leben der 19-Jährigen für immer verändern sollte.

Ganz schön bunt hier! Die Ausstellung in den UnitedScene-Hallen in Ottensen Viva Frida Kahlo/Morris Mac Matzen
Werke der Künstlerin an die Wände und auf den Boden projiziert, davor eine Person
Ganz schön bunt hier! Die Ausstellung in den UnitedScene-Hallen in Ottensen

Schwerverletzt ist sie ans Bett gefesselt, wo sie liegend mit dem Malen beginnt. Erst nach zwei Jahren kann sie langsam wieder laufen. „Ich spotte den Tod und lache über ihn“, so Kahlo. Sie trägt Monobraue zum Damenbart und angelt sich den Maler und Frauenschwarm Diego Rivera. Das Antlitz des beleibten Künstlers ziert etliche ihrer Bilder. Mexiko erlebt nach der Revolution den Aufbruch in die Moderne und einen Ausbruch von Kreativität. „Inmitten dieses Strudels tanzte ich“, beschreibt es Kahlo.

Lernen über das Leben und Leiden der Maler-Ikone

Sie heiratet den freiheitsliebenden Diego, geht mit ihm nach Amerika, geht zurück nach Mexiko, heiratet Diego ein zweites Mal und hat Fehlgeburten, die sie in krassen Bildern darstellt. „Sie dachten, ich wäre eine Surrealistin. Aber ich habe nie Träume gemalt. Ich malte meine eigene Realität“, so ihre Selbstdefinition. Doch Krankheiten holen sie bald ein: Nach einer Wirbel-Operation trägt sie ein Korsett bis zum Hals, erleidet schlimmste Schmerzen und eine Beinamputation. Sie malt sich als von Pfeilen durchbohrten Hirsch und hegt Selbstmordgedanken.

Doch der natürliche Tod ist schneller: Frida Kahlo wird nur 47 Jahre alt, aber postum zur Ikone und Nationalheldin. „Ich habe Schmerz in Schönheit verwandelt, und indem ich das tat, habe ich meinem Leben einen Sinn gegeben“, sagt die Stimme. In dieser Ausstellung lebt Frida Kahlo weiter!

„Viva Frida Kahlo“: bis 9.7., tgl. 10-21 Uhr, UnitedScene, Gaußstr. 190 A, ab 23 Euro, vivafridakahlo.de

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