Fußball-Oper und Live-Konzert: Großes Kulturprogramm für EM in Hamburg geplant
Von einer Fußball-Oper bis zum Live-Konzert, bei dem der Ball den Ton angibt: In weniger als 50 Tagen beginnt Deutschland die Fußball-Europameisterschaft. Um sich auch kulturell auf das sportliche Großereignis einstimmen zu können, ist in Hamburg ein buntes Programm geplant.
Rund um die EM stehe die Kulturstadt Hamburg ganz im Zeichen des Sports, sagte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Montag. „Es ist beeindruckend, wie kreativ sich die Hamburger Kultur dem Thema Fußball nähert und sich vom Sport inspirieren lässt.“
Kultursenator Brosda (SPD) stellt Hamburgs Kulturprogramm für EM vor
Sowohl Sport als auch Kunst seien elementare Bestandteile unserer Kultur, und beide hätten eines gemeinsam: „Sie verbinden statt zu trennen und ermöglichen Begegnungen. Beides ist gerade jetzt besonders wichtig, in einer Zeit, in der die Fliehkräfte in unserer Gesellschaft stärker werden“, so Brosda.
Viele der Hamburger Projekte würden Themen wie gesellschaftliche Teilhabe und Diversität, die auch im Fußball aktuell sind, spielerisch aufgreifen. „Das Hamburger Kulturprogramm zur Uefa Euro 2024 verspricht nicht nur viele neue Perspektiven auf den Sport, sondern auch auf die Frage, nach welchen Spielregeln wir als Gesellschaft zusammenleben wollen.“
Besonderes Live-Konzert während Fußballspiel geplant
Insgesamt sind elf verschiedenen Projekte geplant. Eins davon macht die Spielaktionen der Zweitligisten FC St. Pauli und VfL Osnabrück zu hörenswerten Tönen und somit zu einem 90-minütigen Konzert, das live auf dem Rasen geschrieben wird. Am 12. Mai (13.30 Uhr) werden im Rahmen des Reeperbahn-Festival-Projektes „The Game“ das Ensemble Resonanz und die Band des Elektronik-Künstlers Matthew Herbert in der Hamburger Laeiszhalle das Fußballspiel miteinander vertonen.
Das könnte Sie auch interessieren: Riesiges Public Viewing, Fan-Camp: Was zur Fußball-EM in Hamburg passiert
Sowohl die Musikerinnen und Musiker als auch das Publikum sehen das Fußballspiel dabei live auf Monitoren. Welche Band den Ton angibt, entscheidet der Ballbesitz der Teams. Die Standards – also Ecke, Einwurf, Freistoß, Elfmeter – haben alle eine eigene Melodie beziehungsweise ein Klangbild. Die Leitung des sportlichen Konzertes übernimmt Dirigentin Friederike Scheunchen.
Fünf EM-Spiele werden in Hamburg ausgetragen
Zudem ist für den 31. Mai eine Fußballoper geplant. Junge Sängerinnen und Sänger wollen dann das Opernloft im Alten Fährterminal mit einer Mischung aus mitreißenden Fangesängen und leidenschaftlichen Opernarien 90 Minuten lang in ein Stadion verwandeln.
Schon einen Tag später kommt der wohl bedeutendste Streetdance-Battle nach Hamburg. Die Finals mit rund 140 Tänzerinnen und Tänzern kommen in die Alsterdorfer Sporthalle. Rund um das Event am 1. Juni gibt es im Kulturzentrum Kampnagel die erste Hip-Hop-Dance-Week mit weiteren Wettkämpfen, Workshops und vielem mehr.
Das könnte Sie auch interessieren: Clubsterben in Hamburg: Erster Bezirk wehrt sich gegen Spekulanten
Auf dem Programm stehen zudem der Entwurf einer Fußball-Modelinie, die sich kritisch mit der Fan- und Fußballkultur auseinandersetzen will. Das Tanztheaterstück „Football Echoes“ verbindet urbane Tanzkultur mit Fußballbewegungen (Premiere ist am 30. Mai auf Kampnagel), Fußball wird auch Teil des Straßenkunst-Festivals vom 7. bis zum 9. Juni und eine Wanderausstellung im Teehaus in Planten un Blomen zeigt die weibliche National-Fankultur in Europa. Während der Fußball-EM vom 14. Juni bis zum 14. Juli werden fünf Spiele im Hamburger Volksparkstadion ausgetragen. (dpa/mp)