Ab ins Theater! Wo Sie in Hamburg unbedingt hinmüssen
„Kommt her und lasst euch unterhalten“, lockt Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im Interview mit der MOPO die Menschen in Hamburgs Theater – und verspricht: „Es ist für jeden was dabei.“ Papperlapapp, von wegen für jeden, mag da manch Muffel maulen. Aber es stimmt! Hier finden Sie Stücke für Shakespeare-Fans genauso wie Theater für (bocklose) Teenager, aktuelle und künftige Aufführungen auf den kleinsten Bühnen und in den großen Sälen der Stadt, Kunst von TV-Stars wie von Amateur-Spielern. Um es mit dem Senator zu sagen: „Theater ist so vielfältig, so bunt, ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand sagt: Da finde ich nichts für mich.“ Trauen Sie sich. Und: viel Vergnügen!
Für alle, die auf Klassiker stehen
Thalia-Theater: Shakespeare – und was für einer! Jette Steckels „Hamlet“ hat Ecken und Kanten und mit Mirco Kreibich einen sensationellen Hauptdarsteller. Wieder zu sehen am 30. Dezember sowie am 4./ 21. und 30. Januar (21 bis 55 Euro). Tipp: Sichteingeschränkte Plätze gibt’s am Alstertor schon für 11 Euro.
Kellertheater: Das Amateurtheater im Brahmskontor (Johannes-Brahms-Platz 1) hat seit 2019 Lessings „Nathan der Weise“ auf dem Spielplan. Ein Klassiker im doppelten Sinne also! Wieder am 11. Dezember und 29. Januar (15/ 12 Euro).
Für Krimi- und Grusel-Fans in Hamburg
Theater das Zimmer: Hamburgs kleinstes Theater (40 Plätze!) wurde gerade mit dem Barbara-Kisseler-Theaterpreis geehrt. Vom 7. bis zum 31. Dezember läuft in dem Haus an der Washingtonallee „Der Mönch mit der Klatsche“ – eine Krimifarce frei nach Edgar Wallace (22/15 Euro).
Imperial-Theater: Eigentlich ist das Imperial an der Reeperbahn ja das Krimi-Theater Hamburgs. Gerade aber ist dort „Bram Stokers Dracula“ zu sehen. Die Grusel-Komödie mit Knalleffekt läuft immer donnerstags bis samstags (21 bis 40 Euro).
Hamburgs Theater sind so etwas wie das Rückgrat der vielfältigen Kulturlandschaft. Rund 50 Häuser, verteilt überall in der Stadt. Hier wird täglich verhandelt, was uns ausmacht und umtreibt, als Menschen. Es wird: gelacht, geweint, geschrien, gejubelt, geschimpft. Und, in einigen Häusern gebangt um die Existenz – angesichts der pandemiebedingten und anhaltenden Zurückhaltung vieler beim Ticketkauf. Hier finden Sie Liebeserklärungen prominenter und engagierter Theater-Fans an die von ihnen favorisierten Häuser. Eine Einladung an Sie mitzuhelfen, diese Vielfalt zu erhalten.
Für alle, die Fernseh-Promis hautnah erleben wollen
Komödie Winterhuder Fährhaus: Das Theater an der Hudtwalckerstraße holt sie alle auf die Bühne. In „Schöne Bescherungen“ sind bis 8. Januar unter anderen Timothy Peach, Marion Kracht und Katja Weitzenböck live zu erleben (30 bis 43 Euro). Und ab 12. Januar gibt’s „Der Sittich“ mit Michaela May und Krystian Martinek (25 bis 39,50 Euro). Tipp: Vielgucker können mit Sparpaketen bis zu 20 Prozent sparen!
St. Pauli-Theater: Mit „Das perfekte Geheimnis“ nach dem gleichnamigen Film hat das Theater am Spielbudenplatz einen echten Kracher gelandet. In der Komödie spielen unter anderen Sebastian Bezzel, Johanna C. Gehlen und Oliver Mommsen. Tipp: 50 Prozent Ermäßigung für Hausproduktionen – gilt für Schüler, Studenten und Schwerbehinderte.
Für besonders hungrige Theater-Fans
Die 2te Heimat: Das Theater im Phoenixhof an der Schützenstraße bringt Bühnenspaß und Bauchvollschlagen zusammen. Aktuell zum Beispiel in den Komödien „Die 2te Heirat“ und „Reden wir über Liebe“ (83 Euro für Theater, 3-Gänge-Menü und Getränke).
Palazzo: Noch bis März gastiert die Dinnershow auf der Kleinen Moorweide. Geboten werden Artistik, Comedy und Musik – und ein von Cornelia Poletto kreiertes 4-Gänge-Menü (99 bis 159 Euro).
Fürs gaaaanz junge Hamburger Publikum
Fundus-Theater: Das Theater am Sievekingdamm ist ein wahres Paradies für Kinder. Hier wird nicht nur gespielt, hier wird auch geforscht. Etwa im Stück „Mehr Licht“ (12. bis 18.12.; 5 bis 13 Euro) zum Thema Wellen, Teilchen und die Angst im Dunkeln. Geeignet für Lütte zwischen drei und zehn Jahren.
Junges Schauspielhaus: Im neuen Haus am Wiesendamm gibt’s Theater für Kinder jeden Alters. „Tei und Len“ (28./29.1.; 14 Euro) aber ist für die ganz Kleinen ab drei Jahren. Tipp: Beim Familienpreis ab drei Besucher:innen (davon mindestens eine minderjährige Person) zahlt nur eine erwachsene Person den vollen Preis, jede weitere 7,50 Euro.
Hamburger Puppentheater: Das Theater im Haus Flachsland an der Bramfelder Straße zeigt zwar auch Programme für Erwachsene, der Renner aber sind die für Kinder. Wie etwa „Schneeflöckchen“ – drei zauberhafte Wintergeschichten in 40 Minuten für Kinder ab drei Jahren (14. bis 18.1., ab 6 Euro).
Theater Zeppelin: Auf dem Hoheluftschiff gibt’s im Dezember unter anderem das Kinder-Stück „Der Besuch“ über die menschenscheue Elise zu sehen – für Kinder ab drei Jahren (Kinder 8,50 Euro, Erwachsene 12 Euro). Tipp: Familien mit drei Personen zahlen 25 Euro.
Für den geübteren Theater-Nachwuchs
Theater für Kinder: Das Haus an der Max-Brauer-Allee zeigt bis zum 22. Januar das musikalische Familienstück „Alice im Wunderland“. Das Abenteuer nach Lewis Carroll ist geeignet für Kinder ab sechs Jahren (16,50 bis 20,50 Euro).
Klabauter: Menschen mit und ohne Beeinträchtigung machen an der Jungestraße zusammen Theater. Bis zum 12. Dezember ist hier das Festival „Klabautonom – Raumschiff Relaxed“ für Kinder und Jugendliche zu erleben. Natürlich barrierefrei (5/2 Euro).
Perfekt für Kids, die eigentlich keinen Bock auf Theater haben
Schauspielhaus: Am 11. Dezember hat „Herr der Diebe“ nach dem Jugendroman von Cornelia Funke Premiere, aber schon jetzt ist ziemlich klar: Das Stück wird Kids ab neun Jahren garantiert aus den Sesseln reißen. Auch die ganz Muffeligen. Karten kosten 9 bis 31 Euro.
Mehr!-Theater: „Harry Potter und das verwunschene Kind“ darf hier nicht fehlen, klar! Aber Achtung: Das Theaterstück wird am Großmarkt nur noch bis 8. Januar in zwei Teilen aufgeführt. Nach einer kurzen Spielpause gibt’s die Geschichte ab dem 9. Februar dann kompakt in einem Teil (2-teilig ab 99 Euro, 1-teilig ab 59,90 Euro). Tipp: Jeden Freitag werden je 40 Tickets für die Vorstellung in der kommenden Spielwoche verlost – Teil 1 und 2 zum Gesamtpreis von 40 Euro.
Für alle, die zum Lachen in Hamburg ins Theater gehen
Das kleine Hoftheater: Ab 13. Januar (25/23 Euro) darf im Theater bei der Martinskirche in der Komödie „4000“ bittersüß gelacht werden. Darin geht’s um einen Mann, der elf Jahre im Koma lag – und der nicht weiß, wer ihm die Wahrheit über die verlorene Zeit erzählt: seine Mutter oder sein Partner?
English Theatre: Die einzige englischsprachige Bühne der Stadt zeigt gerade die herzerwärmende Romantik-Komödie „Romance in D“. Sie läuft noch bis 7. Januar in dem Theater am Lerchenfeld (22 bis 35 Euro).
Ohnsorg: Weihnachten geht an der berühmten niederdeutschen Bühne am Heidi-Kabel-Platz in die Verlängerung! Die vergnügliche Komödie „All ünner een Dannenboom“ wird noch bis 14. Januar gezeigt (22 bis 35,50 Euro). Tipp: Am 2./ 3.12. mit hochdeutscher Übertitelung!
Theater an der Marschnerstraße: Das Haus an der Marschnerstraße ist mit knapp 300 Sitzen Hamburgs größtes Amateurtheater. Hier gibt’s – unter anderem an Silvester – die Komödie „Das Haus in Montevideo“ zu sehen (31.12.: 14 bis 19 Euro, inkl. Sekt und Berliner).
Centralkomitee: Das jüngste Haus der Reihe existiert eigentlich schon richtig lange. Aber erst im September wurde das Theater im ehemaligen Polittbüro unter dem Namen Centralkomitee neu eröffnet. Neben den wöchentlichen „Stand up Komitee“-Abenden (immer dienstags) steht im Januar unter anderem der „Kabarettistische Jahresrückblick“ an (13./14.1., 24,10 Euro).
Theaterschiff Hamburg: Auf der einzigen schwimmenden Theaterbühne der Stadt wird im Dezember und Januar (9.12, 5./6.1.) immer mal wieder folgender Frage nachgegangen: „Kann man mit Männern Urlaub machen?“ Den Musik-Kabarett-Abend kann man am Nikolaifleet für 31 bis 38 Euro genießen.
Alma Hoppes Lustspielhaus: „Finale Arrabbiata – Das Letzte kommt zum Schluss“ heißt es im Theater an der Ludolfstraße. Und das meint das Kabarett-Duo Alma Hoppe ganz wörtlich, denn Nils Loenicker steigt zum Ende der Spielzeit aus (30 bis 37 Euro).
Für Musical-Fans
First Stage: Das Theater der Stage School an der Thedestraße bringt mit „Der kleine Horrorladen“ einen herrlich schrägen Musical-Klassiker auf die Bühne. Premiere ist am 16. Januar, Tickets kosten ab 39 Euro.
Neue Flora: Noch so ein Klassiker! „Mamma Mia!“ – das Stück mit den unzähligen ABBA-Ohrwürmern – läuft seit September an der Holstenstraße. Karten gibt’s ab 55,90 Euro.
Theater im Hafen: Der Welterfolg darf hier nicht fehlen: Seit 2001 wird „Der König der Löwen“ auf der anderen Elbseite gezeigt – noch immer vor vollem Haus. Eine Karte kostet zwischen 72,90 und 205 Euro.
Für Leute, die Musicals eigentlich doof finden – außer manchmal
Schmidts Tivoli: Der Kiez-Klassiker „Heiße Ecke“ läuft seit 2003 in dem Theater am Spielbudenplatz. Noch bis 26. Dezember wird „Weihnachten in der Heißen Ecke“ gezeigt, ab dem 27. Dezember geht’s dann zurück zum unbesinnlichen Musical-Spaß (ab 29,90 Euro).
Altonaer Theater: Das hat ordentlich eingeschlagen! Im September eröffnete das Haus an der Museumstraße mit „The Addams Family“ die Spielzeit – ab dem 28. Dezember ist das Grusel-Musical zurück (40 bis 67 Euro).
Kammerspiele: Der Publikumserfolg „Once“ kommt wieder an die Hartungstraße! Ab dem 28. Dezember (bis 6.1., 40 bis 67 Euro) wird das Stück nach dem gleichnamigen Film wieder gezeigt. Tipp: Vom 8. bis 12. Januar läuft es im Theater Haus im Park in Bergedorf.
Operettenhaus: Seit Oktober begeistert das HipHop-Musical „Hamilton“ das Publikum am Spielbudenplatz. Der Broadway-Übererfolg über einen der Gründungsväter der USA ist endlich auch in Deutschland angekommen (ab 59,90 Euro)!
Theater Lüneburg: Nicht in Hamburg, aber ganz nah bei: Im Großen Haus des Theaters (An den Reeperbahnen 3) wird bis ins kommende Jahr hinein Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“ gezeigt. Und das ist deutlich mehr Rockoper denn Musical. Gesungen wird auf Englisch, dazu gibt es deutsche Übertitel (27,50-46 Euro).
Für alle, die sich in Hamburg verzaubern lassen wollen
Hansa-Theater: Zauberei, Artistik, Sandmalerei: Das Varieté am Steindamm ist längst ein Klassiker – und der Theatersaal an sich schon einen Besuch wert. Noch bis Ende Februar (44,90 bis 74,90 Euro).
Winterspektakel: Ein Weihnachts-Zirkus mit eigenem Jahrmarkt: Das gibt’s bis 8. Januar auf der Bahrenfelder Trabrennbahn in großen Zelten (ab 20 Euro). Tipp: Mit dem MOPO-Super-Deal gibt’s Komplettpakete für Fahrgeschäfte, Essen und einen Welcome-Drink (39/28 Euro tagsüber, 51 Euro abends; mopo.de/shoppingwelt/winterspektakel).
Für Menschen, die auf Opern und Operetten – ach, Hauptsache Musik! – stehen
Allee Theater: Das Haus an der Max-Brauer-Allee zeigt ab 16. Dezember Johann Strauß’ Operette „Die Fledermaus“ – ein heiteres Verwirrspiel und Highlight der Wiener Operetten-Ära (30 bis 58 Euro). Tipp: Auch buchbar mit 4-Gänge-Menü.
Engelsaal: Das kleine Theater am Valentinskamp lebt und liebt die Musik. Am 10. Dezember sowie am 15. und 20. Januar steht wieder der „Edith Piaf“-Konzertabend auf dem Programm – mit den schönsten Chansons und Balladen der Sängerin (39 bis 52 Euro).
Ernst-Deutsch-Theater: Zum allerersten Mal wagte sich das Theater an der Mundsburg mit „Die Großherzogin von Gerolstein“ an eine Operette – und zündete mit Jacques Offenbachs Militär-Satire einen hinreißenden Knüller mit schmissigen Melodien. Zu erleben bis 8. Januar (24 bis 44 Euro). Tipp: Ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn gibt es für Studierende und Auszubildende Restkarten für 9 Euro an der Abendkasse.
Opernloft: Puccinis Opernhit „La Bohème“ frisch interpretiert auf der Bühne im Alten Fährterminal Altona: Hier geht’s in 90 Minuten um die Generation Z zwischen Herzschmerz und (Sinnes-)Rausch. Wieder am 11.12., 28./29.1. (39 bis 48 Euro). Tipp: Stehplätze gibt’s für 10 Euro.
Staatsoper: Und noch einmal Strauß’ „Fledermaus“! An der Staatsoper spielt die Operette auf einer Art Rummelplatz – Geisterbahn und Zirkuszelt inklusive (diverse Termine im Dezember, auch 6./12.1., 12 bis 119 Euro). Tipp: Wer nicht unten und ganz vorne sitzen muss, bekommt Tickets ab 6 Euro.
Kampnagel: Der Januar gehört den großen Gastspielen, im Februar geht es mit dem Kampnagel-Programm weiter. Etwa mit „In C“, dem neuen Projekt von Choreografie-Star Sasha Waltz. Zu sehen vom 2. bis 5. Februar (14 bis 44 Euro). Tipp: ermäßigte Karten ab 9 Euro.
Für alle, die Lust auf besonderes Theater haben
Elbphilharmonie: Ein ganzer Tag gewidmet nur dem gesprochenen Wort. Und das in der spektakulärsten Location, die Hamburg zu bieten hat: Am 5. Januar steigt der „Best of Poetry Slam Day“ mit vielen Stars der Szene – um 14, 18 und 22 Uhr (36 bis 48 Euro).
Mut-Theater: „Meine Eltern, die Gastarbeiter“ heißt das biografische Stück von Theater-Intendant Mahmut Canbay. Zu sehen wieder am 17. Dezember (15/13 Euro).
Lichthof: Das aktivistische Duo Brexit Colada bringt sein Neo-Punk-Musikstück „Das Erbe“ auf die Bühne des Theaters an der Mendelssohnstraße (16.-18.12., 8 bis 24 Euro). Hier geht’s um Ressourcenverteilung, Hedonismus und Solidarität.
Monsun-Theater: Gespielt wird zwar in einem Ausweichquartier an der Gaußstraße, mit „Das Bellen der Hunde“ (Uraufführung: 15.12., 19/13 Euro) trifft die Off-Bühne aber mitten hinein ins Herz der Gesellschaft. Es geht um den Einfluss der Algorithmen im Netz auf den Einzelnen – und letztendlich auch auf die freie Demokratie. Tipp: Gibt’s auch als Zoom-Livestream für 10/8 Euro.
Fleetstreet: Kein Theaterstück, sondern eine eingerichtete Lesung kommt an der Admiralitätstraße zur Aufführung: Am 8. Dezember gibt es hier „Antigone“ in einer Bearbeitung von John von Düffel und mit Schauspieler:innen wie Stephan Schad und Franziska Hartmann (10 Euro, Anmeldung unter karten@fleetstreet-hamburg.de).
Sprechwerk: Was bedeutet es, Leben zu schaffen? Damit beschäftigt sich das Theaterstück „FRKNSTN“, das vom 13. bis 21. Januar in dem Haus an der Klaus-Groth-Straße gezeigt wird. Es basiert auf dem Horror-Klassiker von Mary Shelley. Tickets: 19,40/12,80 Euro.