Eine Frau in Carmen-Kleidung, ein Mann steht sehr nah hinter ihr
  • „Alarm in’t Theaterhuus – Carmen darf nicht platzen“ – unter anderem mit Vincent Lang und Nele Larsen im Ohnsorg
  • Foto: Oliver Fantitsch

Köstlich: Darum gibt’s im Ohnsorg jetzt „Alarm in’t Theaterhuus“

Beben im Ohnsorg-Theater! „Alarm in’t Theaterhuus“! Mit dem Komödien-Kracher „Carmen darf nicht platzen“ op Platt und Hochdeutsch gelingt der Bühne ein köstlicher Lustspielwurf – vom Publikum stürmisch belacht und bejubelt.

Hochnervös fiebert Lucia Weyler (klasse: Beate Kiupel) der Ankunft Elena Firenzis entgegen. Die Operndiva soll heute Abend an ihrem Haus ein Gastspiel geben. „Ich spür, dass gleich ein Unglück geschieht“, jammert Lucia. Und natürlich wird’s chaotisch. Elena trifft verspätet und unwohl in der luxuriösen Hotelsuite im 20er-Jahre-Stil (Bühne: Beate Zoff) ein, weigert sich, die Probe mitzumachen, streitet in amüsantem Italienisch mit ihrem eifersüchtigen Ehemann Pasquale (Erkki Hopf), schluckt massig Tabletten mit Alkohol, sinkt betäubt aufs Bett, wird für tot gehalten …

„Carmen darf nicht platzen“ op Platt und Hochdeutsch

Missverständnisse und Verwechslungen überschlagen sich. Die Gala-Veranstaltung droht zu platzen. Doch Assistentin Cleo, die selbst ins Rampenlicht strebt, rettet die Oper. Und während sie in der Rolle der Carmen als Star gefeiert wird, verlangt die wieder erwachte Firenzi, jetzt ebenfalls im Carmen-Kostüm, auf die Bühne gelassen zu werden.

Nach seinem Welterfolg „Otello darf nicht platzen“, lässt Dramatiker Ken Ludwig in seinem Gegenstück nun die Frauen ran. Das Ergebnis? Eine herrliche Farce voller Sprachwitz, Slapstick und Ironie. Regisseur Max Claessen entfesselt die Parodie auf den Opernbetrieb mit allen Schikanen. Überspannte Künstler, hartnäckige Fans und zudringliche Verehrer bekommen ihr Fett weg. Mal regnet’s rote Rosen, mal fliegt in Parallelszenen der Carmen-Doppelgängerinnen die Kledage –  und fast nackte Draufgänger flüchten hinter Badezimmer- und Wandschranktüren.

Ein Glanzstück im Ohnsorg-Theater – hochvergnüglich

In Höchstform agiert das gesamte Ensemble. Im Mittelpunkt aber stehen die grandios auch mal Opernarien schmetternden Freundinnen: Nele Larsen als bebrillt-biedere Cleo, die in der Carmen-Rolle über sich hinaus- und selbstbewusst in eine Künstlerkarriere hineinwächst sowie Caroline Kiesewetter als Männer verschlingende Star-Sopranistin. Ein Glanzstück, hochvergnüglich!

Ohnsorg-Theater: bis 11.1.2025, diverse Termine und Uhrzeiten, 32,48-40,32 Euro, Tel. 35 08 03 21

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