Richard Ford
  • Literatur-Superstar Richard Ford wird am 16.9. im Thalia in der Gaußstraße erwartet (Archivfoto).
  • Foto: picture alliance / dpa /Arno Burgi

Nach Eklat: „Harbour Front“-Festival in Hamburg vor dem Start

Dieses Jahr soll endlich wieder alles „normal“ sein. Ein pralles Programm, prominente Gäste aus dem Ausland, keine Einschränkungen. Und tatsächlich: Wenn am Donnerstag das „Harbour Front“ – eines der größten Literaturfestivals des Landes – beginnt, gibt’s knapp 70 Veranstaltungen in vielen Teilen der Stadt. Ein Fest für Leseratten! Ganz normal verliefen die letzten Tage vor dem Festivalstart dann aber doch nicht.

Autor Sven Pfizenmaier, nominiert für den Klaus-Michael-Kühne-Preis, hatte seine Teilnahme am mit 10.000 Euro dotierten Nachwuchs-Wettbewerb Ende August abgesagt. Weil sich „Kühne aktiv dagegen wehrt, die NS-Historie seines Unternehmens aufzuarbeiten“, so der Wahl-Berliner in einem offenen Brief, wolle er mit dem „Debütantensalon“ nichts zu tun haben. Die Lesungen der acht Nominierten finden dennoch statt (9.-14.9.; es wurde nachnominiert), Preisverleihung soll am 18.9. in Kühnes Hotel „The Fontenay“ sein.

Eines der größten Literaturfestivals des Landes

Der „Aufreger“ ist aber längst nicht alles, worüber es zu berichten lohnt: Denn bei den „Classics“ werden in diesem Jahr nach zwei durch die Pandemie ausgebremsten Festivals wieder Literaturstars aus dem Ausland erwartet! Die US-Bestseller-Garanten Richard Ford (16.9., 20 Uhr, Thalia Gaußstraße, 25 Euro) und Jennifer Egan (18.9., 20 Uhr, Fabrik, 16 Euro) etwa reisen an, ebenso die französischen Autoren Hervé Le Tellier (12.9., 20 Uhr, Altonaer Museum, ausverkauft) und Édouard Louis (25.9., 20.30 Uhr, Schauspielhaus, 25 Euro). Sogar Abdulrazak Gurnah, Literaturnobelpreisträger 2021, kommt: Im Thalia in der Gaußstraße wird er sich mit Kultursenator Carsten Brosda (SPD) unterhalten (17.10., 20 Uhr, ausverkauft).

Und auch „Harbour Front Future“ ist wieder mit großen Namen besetzt. Die Reihe widmet sich den Themen Umwelt und Zukunft – und wartet unter anderen mit Maja Göpel („Wir können auch anders“: 8.9., 19.30 Uhr, Elbphilharmonie/Kleiner Saal, ab 23 Euro), „Terra X“-Moderator Dirk Steffens („Projekt Zukunft“: 17.9., 20 Uhr, Laeiszhalle/Kleiner Saal, ab 12 Euro) und den Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres auf („Klima außer Kontrolle“: 22.9., 19 Uhr, Museum für Hamburgische Geschichte, 16 Euro).

Will nichts mit dem von Kühne gestifteten Nachwuchspreis zu tun haben: Sven Pfizenmaier Svenja Trierscheid
Pfitzenmeier in einer Tiefgarage
Will nichts mit dem von Kühne gestifteten Nachwuchspreis zu tun haben: Sven Pfizenmaier

Mit illustren Gästen ist auch die „Sounds“-Sparte besetzt, die alleine diesen Samstag drei Veranstaltungen auf die Bühne bringt: Katja Riemann liest Roger Willemsen (begleitet von Piano und Geige; 15 Uhr, Elbphilharmonie/Kleiner Saal, ab 23 Euro), die Musiker Jan Müller (Tocotronic) und Rasmus Engler (Herrenmagazin) sprechen mit Schauspieler Robert Stadlober über ihr Buch „Vorglühen“, dazu gibt’s Musik von der Band Swutscher (20.30 Uhr, Elbphilharmonie/Kleiner Saal, ab 10 Euro) und im Großen Saal der Elbphilharmonie stellt Ferdinand von Schirach seinen neuen Erzählband „Nachmittags“ vor – begleitet von Magdalena Hoffmann an der Harfe (20 Uhr, ab 32 Euro).

Literatur-Superstars kommen jetzt nach Hamburg

Für junge Leseratten gibt’s in der Zentralbibliothek ein Programm für Schulklassen, außerdem werden Familienveranstaltungen angeboten: Wer die besuchen möchte, muss Glück haben – offiziell sind alle Tickets weg.

Harbour Front Literaturfestival“: 8.9.-22.10., Programm und Tickets hier

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