Schauspiel-Star gerührt: Sandra Hüller in Hamburg mit wichtigem Preis geehrt
Die Schauspielerin Sandra Hüller ist längst nicht mehr nur auf und vor deutschen Bühnen und Kameras unterwegs, auch international ist sie ein ausgezeichneter Star. Jetzt hat sie auch in Hamburg einen Filmpreis erhalten – und war sehr gerührt. Das gilt wohl auch für den scheidenden Filmfestleiter Albert Wiederspiel.
Das „Filmfest Hamburg“ hat bereits in seinen ersten Tagen wieder Gäste und Prominente in die Stadt gelockt und preisgekrönte Filme gezeigt. Im Blitzlichtgewitter auf dem roten Teppich waren am Wochenende neben anderen Sandra Hüller und Jens Harzer unterwegs.
„Filmfest Hamburg“: Douglas-Sirk-Preis für Sandra Hüller
Hüller hat am Samstag nicht nur ihren in Cannes preisgekrönten Film „Anatomie eines Falls“ vorgestellt. Sie hat beim „Filmfest“ auch den Douglas-Sirk-Preis überreicht bekommen. Die besten Preisverleihungen seien die, bei denen man gar nicht erklären müsse, warum derjenige den Preis bekomme, sagte Festivalleiter Albert Wiederspiel. „Der Preis für Sandra Hüller war längst fällig, eigentlich warteten wir nur auf eine Gelegenheit.“ Die Auszeichnung solle auch ihren zunehmend wichtigen Beitrag zur europäischen Filmkultur würdigen.
Auch Schauspielkollege und Thalia-Ensemblemitglied Jens Harzer fand in seiner tiefgründigen Laudatio viele warme Worte für die gebürtige Thüringerin. Sie habe für ihre Rollen immer wieder eine besondere Art der Verlorenheit geschaffen, gleichzeitig habe sie den Frauen aber auch eine gewisse Eigenständigkeit und Stärke gegeben. Hüller habe eine absolut „singuläre Stellung im Film und im Theater“. Zeugnis ihres „fundamental beeindruckenden Spiels“ sei ihr aktueller Film „Anatomie eines Falls“.
Sandra Hüller zeigte sich begeistert und berührt von den Worten über sie und den Liedern für sie. „Das ist ein wirklich unglaublich schöner Moment in meinem Leben. Das passiert nicht so oft, dass jemand über einen spricht oder zu einem singt, der einen gut kennt. Und ich wusste auch nicht, dass du mich so gut kennst, Jens“, sagte sie nach der Preisverleihung mit einem Lachen.
Hüller gilt als Ausnahmetalent. Zunächst spielte sie vor allem Theater, bekannter wurde sie durch ihre Rolle im Film „Requiem“, für den sie auch mehrere Filmpreise erhielt. Ihre Rolle in der Tragikomödie „Toni Erdmann“ machte zudem europäische Filmemacher und Kritiker auf sie aufmerksam. Nun spielte sie im Gewinnerfilm von Cannes die Hauptrolle. Das Krimidrama „Anatomie eines Falls“ wurde auch im Anschluss an die Preisverleihung als Deutschlandpremiere in Hamburg gezeigt.
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Hüller ist erst die zweite deutsche Schauspielerin nach Nina Hoss, die mit dem Douglas-Sirk-Preis geehrt wird. Der Preis wird seit 1995 verliehen. Bisherige Preisträger sind auch Wim Wenders, Catherine Deneuve, Tilda Swinton und Jodie Foster.
Bis zum 7. Oktober sollen mehr als 130 Filme über die Leinwände der Festivalkinos flimmern, darunter wieder zahlreiche Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren. Das zehntägige Festival ist zugleich der letzte Aufschlag des langjährigen Chefs Albert Wiederspiel, der nach 21 Jahren die Bühne für seine Nachfolgerin Malika Rabahallah freimacht. „Wahrlich das Ende einer Ära!“, hatte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) zu Beginn des Festivals dazu gesagt.