Im Inneren des Blumenladens, links eine riesige grüne, gefährlich wirkende Pflanze, rechts Florist Seymour
  • Komplizierte „Beziehung“: Florist Seymour (Joshua Hien) und Topf-Monster „Audrey II“ (Puppenspieler Johannes Kiesler)
  • Foto: Dennis Mundkowski

Skurriler Horror: Kult-Musical zurück auf Hamburger Bühne

Wie schnell sich doch das Blatt wenden kann! Ein mickriges Topfpflänzchen mutiert zu einer Menschen verschlingenden Monsterpflanze, die nach der Weltherrschaft greift: Am First-Stage-Theater feierte das Kult-Musical „Der kleine Horrorladen“ eine mit Standing Ovations gekrönte Wiederaufnahmepremiere – eine Story über eine Exotin, die sich allmählich zur tödlichen Bedrohung für die Menschheit auswächst.

Die ganze Show ist in hinreißend schräger Spaß mit einem stimmlich wie spielerisch starken Ensemble in einer effektvollen Inszenierung (Regie: Felix Löwy) mit tollen Kostümen und Choreografien, eingängigen Songs und Live-Musik.

Musical „Der kleine Horrorladen“ in Hamburg gefeiert

Tatort ist der ärmliche Blumenladen von Mr. Mushnik (Andreas Zaron). Hier päppelt der schüchterne Florist Seymour (bezaubernd: Joshua Hien) ein vom chinesischen Großmarkthändler stammendes, unbekanntes Gewächs auf. Eine Attraktion, die er aus Liebe zu seiner Kollegin Audrey (entzückend schrill: Ruth Katharina Fuchs) „Audrey II“ nennt. Und plötzlich ist „Downtown“ die Hölle los. Das Geschäft blüht auf, und Botanik-Star Seymour und Audrey, die von einem kleinen Glück „im Grünen irgendwo“ träumt, steuern mit ihren Liebes-Duett auf den romantischen Höhepunkt der skurrilen Horror-Komödie zu.

Viel Applaus im First-Stage-Theater

Begeisterten Applaus gab’s auch für die drei singenden und tanzenden „Straßengören“ in unterschiedlichen Rollen und den zur Lust-Steigerung nach Lachgas süchtigen Sadisten-Zahnarzt im blutbespritzten Arztkittel, irre dargestellt von Bas Timmers.

Immer mehr ins Zentrum aber wuchert sich „Audrey II“, dieses blutdürstige (von Puppenspieler Johannes Kiesler bewegte) Ungetüm, das für Seymours Nöte nur noch triumphierendes Hohngelächter übrig hat. Echt schaurig – und ein hervorragendes Musical-Erlebnis.

First Stage Theater: bis 10.4., div. Zeiten, 39-55 Euro

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