Auf dem Meer treiben drei Eisschollen, auf einer ist ein Pinguin, davor im Wasser eine menschliche Figur im knallroten Schutzanzug
  • Da bleibt einem das Lachen im Hals stecken: „Alone together“ hat Mathieu Lucas sein Werk betitelt.
  • Foto: Mathieu Lucas

Alles total winzig – und großartig: Neue Ausstellung in der Affenfaust-Galerie

„Lustig!“ denken wir beim Betrachten von Mathieu Lucas’ Kunstwerken. Und: „Toll, wie er das gemacht hat!“ Wir staunen über das Filigrane, die winzigen Figuren, doch auf den zweiten Blick sehen wir: Das ist alles andere als lustig. Die faszinierenden Miniaturbühnen, eine Synthese aus Skulptur, Malerei und Grafik, sind jetzt in der Affenfaust Galerie zu sehen. 

Ein Eisbär rüttelt an einer Palme, an deren Wipfel klammert sich ein Mann. Fische gleiten durch einen Ozean – der Meeresgrund ist übersät mit Plastikmüll. Haie schwimmen auf einen leuchtend roten Rettungsring zu. Mathieu Lucas erschafft aus Harz, Kunstoff, Farbe und 3D-Druck traurig-schöne Kreationen, die die Zerbrechlichkeit unseres Planeten und von uns Menschen und widerspiegeln. Meeresverschmutzung, Artensterben, Erderwärmung, Genmanipulation oder Kriege sind die Themen, die er aufgreift. 

Mathieu Lucas bei der Arbeit an einer Miniaturbühne Mathieu Lucas
Mathieu Lucas bei der Arbeit an einer Miniaturbühne: Er platziert winzige Figuren auf einer Halde von geschredderten Plastikteilchen.
Mathieu Lucas bei der Arbeit an einer Miniaturbühne

Ein geschickter Kniff: In seinen Arbeiten taucht immer wieder eine gesichtslose Figur in einem Overall auf, die uns als Betrachter dazu einlädt, sich entweder mit ihr zu identifizieren oder sich von ihr zu distanzieren. Eins ist jedenfalls gewiss: Diese Ausstellung ist beeindruckend.

Affenfaust-Galerie: bis 6.7., Mi/Do/Sa 14-18 Uhr, Paul-Roosen-Str. 43 (St. Pauli)

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