Diebstahl? „Molotow“ vermisst sein legendäres Club-Schild
Die letzte Party ist gefeiert. Die Türen zum „Molotow“ sind seit dem Jahreswechsel fest verschlossen. Jetzt hat der legendäre Kiez-Club einen Hilferuf abgesetzt. Denn: Das Schild mit dem ikonischen Schriftzug, das seit Jahren über der Bühne hing und mit an die neue Adresse ziehen soll, ist verschwunden!
„Missing“ – riesengroß leuchten die weißen Buchstaben auf rotem Grund von der Instagram-Seite des „Molotow“. Freundlich aber bestimmt weisen die Club-Betreiber auf den vermeintlichen Diebstahl der wichtigen Bühnen-Deko hin.
Kiez-Club „Molotow“ vermisst sein Schild
„Jemand hat in der Silvesternacht das Schild von unserer Bühne mitgenommen. Wir sind nicht böse, aber wir brauchen es natürlich zurück“, schreiben die Betreiber in ihrem Post. Ganz bewusst vermeiden sie es, von einem Diebstahl zu sprechen. Schließlich könnte es ja auch sein, dass jemand sich das Schild als Souvenir gesichert hat. In der Annahme, dass es nicht mehr gebraucht wird.
Für ganze Generationen hat der 1990 eröffnete Indie-Rock-Club auf dem Kiez eine identitätsstiftende Ebene. Wie sehr, das zeigte sich jedes Mal, wenn der Laden vor dem Aus stand: Demos wurden veranstaltet, Plakate aufgehängt, Sticker geklebt, die Politik eingeschaltet. Da kann so ein Schild, das immer da war, schon Begehrlichkeiten auslösen.
„An diesem Schild hängen sehr viele Erinnerungen von sehr vielen Menschen, deswegen muss es unbedingt mit an den neuen Standort ziehen“, heißt es denn auch in dem Instagram-Post. Wie wichtig es den Betreibern mit dem Schild ist, zeigt auch der Vorschlag zur Rückgabe: „Also bitte melde Dich, damit wir abmachen können, wann Du es bei uns abgeben kannst oder wir holen es sonst auch gerne bei Dir ab.“
„Molotow“-Schild soll mit an die neue Adresse ziehen
Auf keinen Fall, so die Bitte, sollte das Schild vor der Tür abgestellt werden. Dann, so die Sorge, könnte es schließlich ganz verschwinden. „Wenn Du Dich selber nicht traust, bitte einfach einen Freund oder Freundin, es für Dich zurückzubringen.“
Die Reaktionen auf den Post sind umfangreich. Rund 3500 Menschen haben bis Samstagnachmittag den Eintrag bei Instagram kommentiert. Darunter auch die Betreiber anderer Kiez-Clubs wie die der „Olivia Jones Bar“. Sie schreiben: „Bei uns hat mal jemand den Spiegel in der Toilette geklaut! Witzigerweise war er aber am selben Abend wieder da! Es gibt wirklich sehr merkwürdige Momente im Leben auf dem Kiez!“
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Ein anderer User witzelt: „Bestimmt die selben, die das Tor ausm Millerntor mitgenommen haben“. Andere fragen sich angesichts der Größe des verschwundenen Paneels, wie „man so ein Schild unterm Arm rausholen kann“. In einem sind sich alle einig: Das Schild muss wieder her. Oder, wie Bekky_HH schreibt: „Leute bringt es zurück. Wäre auch ein cooles Zeichen, dass man Mist macht, sich danach entschuldigt und es dann wieder alles wieder fein wird.“ (ng)