Interpol mit Sänger Paul Banks (46) in der Hamburger Laeiszhalle.
  • Interpol mit Sänger Paul Banks (46) in der Hamburger Laeiszhalle.
  • Foto: Sebastian Madej

paidInterpol in Hamburg: Wenn im Barocksaal die Wände wackeln

Es gibt diese Stelle in „Pioneer To The Falls“, an der Paul Banks am Montagabend ganz allein singt. Nur er und seine mäkelig-schnurrende Stimme, und der ganze Wall of Sound, der ihn die ganze Zeit umgeben hatte, ist kurz weg. Und da es ist so still in der rappelvollen Laeiszhalle, dass man wirklich, wirklich eine Stecknadel fallen hören könnte. Und dann mäkelt er „I felt you so much today“ und die Musik brandet wieder auf wie eine Flutwelle.

Der Sinn für Ästhetik, der strömt den New Yorker Post-Punk-Indie-Rockern Interpol seit jeher aus jeder Pore. Man kennt sie stets gut gekleidet und immer um Contenance bemüht. Der edle Konzertsaal am Johannes-Brahms-Platz ist von daher ein passender Ort für diese 20-Jahre-„Antics“-Tour, die das famose zweite Album der Band feiern soll.

„Antics“ brachte vieles auf den Punkt, was Interpol ausmacht. Dieses seltsame Paradoxon, dass ihre Songs mit den stoischen Grooves und den mäandernden Gitarren immer irgendwie unterkühlt wirken. Manchmal fast klinisch. Und gleichzeitig taugen sie dazu, sich in sie zu hüllen, wie in eine Decke. Das kriegt sonst keiner so hin.

Interpol: Es dauert einen Song, dann stehen alle

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