Besondere Foto-Ausstellung: Feuer und Wasser, Leben und Tod
Es sind Fotos, die einem die Kehle zuschnüren: verbrannte und umherirrende Tiere auf der Flucht vor Flammen; Menschen, die vergeblich versuchen, ein Feuer zu löschen. Daneben: junge Krokodile im seichten Wasser; ein riesiger Rochen auf dem Boden eines Sees. 64 Bilder aus dem Herzen Südamerikas, Pantanal genannt, dem größten Feuchtgebiet unseres Planeten, zeigt die Sonderausstellung „Wasser Pantanal Feuer“.
Im Jahr 2000 erklärte die UNESCO das Gebiet zum Biosphärenreservat. Doch was nützt Tieren und Pflanzen erklärter Naturschutz, wenn der Mensch sich einen Teufel schert. 2020 brachte ein Großfeuer Millionen von Tieren den Tod, die einheimische Vegetation wurde auf einer Fläche von 45.000 Quadratkilometern vernichtet. Lalo de Almeida, preisgekrönter brasilianischer Fotojournalist, hielt die Katastrophe in Bildern fest – oder besser: Er prangert die menschengemachte Verwüstung an.
Beeindruckende Fotos aus dem Herzen Südamerikas

Seine Fotos und die seines Kollegen Luciano Candisani sind nun in Hamburg zu sehen, teilweise in beeindruckenden Großformaten. Von Candisani, der auch durch spektakuläre Unterwasseraufnahmen für das Magazin „National Geographic“ von sich reden macht, stammen Fotos von Überschwemmungen des Gebiets. Doch anders als Feuer gehören hohe Wasserstände zu den alljährlichen Phänomenen, die zahlreichen Tierarten als Rückzugsort dienen.
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Mit Wasser und Feuer, Leben und Tod stellt die von Kurator Eder Chiodetto gestaltete Bilderschau extreme Gegensätze nebeneinander. Für den Initiator sind die beiden Fotokünstler aus São Paulo „visuelle Chronisten“, deren Arbeiten von Idealismus und Leidenschaft geprägt sind – aber durchaus auch von einer militanten Haltung, um auf gravierende Missstände aufmerksam zu machen. Immer wieder setzten sich die beiden unterschiedlichsten Gefahren aus, um diese einmaligen Momente einfangen zu können. Man sieht auf die Fotos wie durch Fenster. Und Südamerika ist plötzlich sehr nah.
Internationales Maritimes Museum: bis 6.4., täglich 10-18 Uhr, Kaispeicher B, Koreastr. 1, Eintritt 13/18/21/38 Euro, Tel. 3009230-0, imm-hamburg.de

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