Zwei Jungen sitzen an einem Lagerfeuer.

„Hunikuin“ heißt das Gemälde. „Huni Kuin“ sind ein indigenes Volk. Foto: Jan Siebert

Bilder von heißen Nächten und geheimnisvollen Orten

Es gibt Künstler, die malen ihr Leben lang eine Straßenecke in der Nachbarschaft, sich selbst im Spiegel oder immer wieder dasselbe Wasserglas. Durchaus spannend. Jan Siebert ist da ein ganz anderer Künstler-Typ. Er ist immer unterwegs, ein Grenzgänger zwischen Europa und Lateinamerika. Derzeit lebt – und malt – er in Salvador de Bahia in Brasilien, wo der kulturelle Einfluss Afrikas besonders wirkmächtig ist.

Hier entstehen auch seine großformatigen Malereien – Öl auf Leinwand –, die jetzt in der Einzelausstellung „After The Moment“ in der Fabrik der Künste in Hamm gezeigt werden. Jan Sieberts tropische Bilder zeigen den Alltag in Bahia, machen die Hitze spürbar, die Geheimnisse, Licht und Schatten, zeigen die Melancholie der Slums.

Jan Siebert malt die Straßen Brasiliens in lebendigen Farben

Der gebürtige Hamburger findet seine Motive vor allem nachts, in verwinkelten Gassen. Seine geheimnisvolle Malerei ist attraktiv, zieht die Betrachtenden an, zieht ganz tief rein in das Geschehen. Was ist da los in dieser tropischen Nacht? Was ist da passiert? Was wird passieren? Es steckt etwas Fotografisches in diesen Malereien. Momenthaftigkeit. Authentizität.

Das Bild „Beco da Califórnia 1“ wurde nach der Gasse benannt, in der es 2022 entstand. Jan Siebert
Ein Gemälde zeigt eine Häusergasse, in der eine Frau und ein Kind sitzen.
Das Bild „Beco da Califórnia 1“ wurde nach der Gasse benannt, in der es 2022 entstand.

Jan Siebert, der in Trittau aufgewachsen ist und an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg studiert hat, lebte schon in Mexiko City, im brasilianischen Santos, in Paraty, São Paulo und Rio de Janeiro. Er wurde als Favela-Maler während der Olympischen Spiele 2016 in Brasilien bekannt. Zehn Jahre hatte Siebert da schon in der Favela Vidigal verbracht. In Salvador de Bahia setzt er sich vor allem mit der  afrobrasilianischen Kultur auseinander –und mit den Riten des Candomblé, einer indigenen Religion.

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Diese Schau in der Fabrik der Künste sollte man nicht verpassen, gerade im kalten Hamburger Winter. An zwei Abenden wird auch ein Film gezeigt, der Jan Sieberts Leben und Schaffen in Brasilien zeigt. Vorführungen sind am 15. Februar und 1. März (19 Uhr)! Und: Jan Siebert ist während der Öffnungszeiten vor Ort!

Fabrik der Künste: Vernissage am 30.1., 19 Uhr, Ausstellung bis 2.3., Mo-Do 15-20 Uhr, Fr-So 11-19 Uhr, Kreuzbrook 10/12, Eintritt frei, fabrikderkuenste.de

Der Plan7 vom 24. Januar 2025 MOPO
Der Plan7 vom 24. Januar 2025
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