Diese Csárdásfürstin macht glücklich: Operetten-Klassiker am Allee-Theater
Es wird wohl niemanden geben, dem „Die Csárdásfürstin“ in der Kammeroper am Allee-Theater nicht den Kopf verdreht. Das Publikum kann schwelgen in einer Fülle unvergesslicher Melodien von Csárdás bis Wiener Walzer, großen Gefühlen und Emotionen.
Das Stück stammt aus der Feder des jungen ungarischen Komponisten Emmerich Kálmán. Premiere war am 17. November 1915, einer Zeit also, als der Erste Weltkrieg tobte. Vielleicht war die Sehnsucht nach etwas Leichtem, Heiterem das Erfolgsgeheimnis dieses Operettenklassikers. Intendant und Regisseur Marius Adam zeigt Kálmáns Meisterwerk der leichten Muse in einer glänzend aufpolierten, humorvoll-frivolen Kammeroper-Version (Bearbeitung und musikalische Leitung: Ettore Prandi) mit einer Varieté-Tänzerin (Sabine Barthelmess) und einem Varieté-Tänzer (Henry Klein).
Großartige Inszenierung mit Witz und Freude
Die Ohrwurmdichte in der turbulenten Story um eine nicht standesgemäße Liebe ist beglückend hoch. Lieder voller Gefühl und Leidenschaft wie „Ganz ohne Frauen geht die Chose nicht“ und „Heut’ Nacht hab’ ich geträumt von dir“ oder „Machen wir’s den Schwalben nach“ verzücken und erfreuen Zuschauerinnen und Zuschauer heute ebenso wie die Besucher damals. Stimmlich stark und mit enormer Spielfreude und Witz reißen die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum förmlich in die schwungvolle Operette hinein.
Es geht um eine große Liebe in unsicherer, vom Ersten Weltkrieg geprägter Zeit. Edwin (Ljuban Zivanović), der junge Fürstensohn, ist unsterblich verliebt – in Sylva Varescu (Anete Liepina), den Star im Budapester Varietétheater. Doch vor allem Fürstin Anhilte (resolut: Feline Knabe) ist strikt gegen diese Verbindung. Eifrig treibt sie Edwins Verlobung mit seiner Cousine, der brav-adretten Komtesse Stasi (Paulina Ovádková), voran.
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Zu erleben, wie Standesdünkel und familiäre Komplikationen überwunden werden, ist eine wahre Freude, zu der auch das stimmungsvolle Bühnenbild von Kathrin Kegler, tolle Kostüme von Marie-Theres Cramer und die Choreografien beitragen.
Allee-Theater: bis 23.2., diverse Zeiten, 33-48 Euro, Tel. 382538, alleetheater.de
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