Mit Madonna im Zug: Die Hamburgerin, der die größten Musik-Stars vertrauen
„Es war anstrengend, aber erfüllend. Ich denke mit Wehmut an die Zeit zurück, aber auch mit großer Dankbarkeit. Ich hatte alles“, sagt Elfi Küster, wenn man sie auf ihre vier Dekaden im Job der Musikpromotion-Managerin anspricht. Ob Phil Collins, Udo Lindenberg, Rod Stewart, Harry Belafonte oder die Rolling Stones: Schon Anfang der 1970er schob sie bei der Plattenfirma „Warner“ in Hamburg große Karrieren an – immer ganz nah dran an den (werdenden) Stars.
Ihre Aufgabe war es, die Musikerinnen und Musiker in den Medien zu platzieren und dadurch Aufmerksamkeit für Tonträger zu generieren. Aber Elfi Küster war auf gemeinsamen Promotion-Reisen oft so viel mehr als das! Wenn die Musiker:innen krank waren, Lampenfieber hatten, vielleicht sogar Versagensängste, stand sie ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Elfi Küster hat als Musikpromotion-Managerin gearbeitet
„Sie sind am Anfang ja alle nervöse Geschöpfe, die gerade ihre Seele verkauft haben“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Ihre Erinnerungen an die intensive Zeit hat sie inzwischen zu Papier gebracht – am Sonntagvormittag wird sie im Goldbekhaus einige der Geschichten vortragen.
Zahlreiche Freunde haben sich dafür angekündigt. Peter Urban ist am Start. Heinz Rudolf-Kunze schaut sogar zwischen zwei Tourneeterminen vorbei, um Elfi Küster anzumoderieren und diesmal ihr die Bühne zu überlassen – sonst war es ja immer andersrum.
„Es wird aufregend und nicht ganz so einfach für mich sein, wenn im Publikum so viele sitzen, die mich und das Business gut kennen“, meint Küster, die am Behlendorfer See im Kreis Herzogtum Lauenburg zu Hause ist und auch viele Jahre nach Renteneintritt Spaß an ihrer CD- und Schallplattensammlung hat.
Zugreise mit Madonna durch Deutschland
Was hat sie nicht alles erlebt! Beim ersten Deutschlandbesuch von Madonna ist sie mit ihr im Zug quer durch Deutschland gereist. Aus der Not heraus wurden beide sogar zu Komplizinnen bei einem Ladendiebstahl und liefen danach lachend Hand in Hand durch München. Den aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Mark Wahlberg machte die neue Welt aus Flügen, Luxushotels und Interviews nervös. „Wenn er Promo-Termine hatte, musste er sich vorher übergeben.“ Elfis mütterliche Umarmung half da Wunder.
Mit Roger Cicero verbrachte sie 2007 eine wilde Woche beim „Eurovision Song Contest“ in Helsinki, mit nicht ganz positivem Ausgang. „Roger fühlte sich mit Platz 19 völlig abgestraft und war deprimiert. Ich tröstete ihn: ‚Das war jetzt nicht der wichtigste Tag in deinem Leben‘“, so die Musikpromoter-Legende. Mit der Karriere von Annett Louisan fühlt sie sich besonders verbunden. „Als sie vor 20 Jahren anfing, war sie wie ein Töchterchen für mich.“
Wer am Sonntag nicht dabei sein kann, dem sei der Schleswig-Holstein-Schnack-Podcast von NDR Welle-Nord mit Elfi Küster als Gesprächspartnerin empfohlen. Aber vielleicht füllen ihre Anekdoten ja auch bald ein Buch. Fans diverser Stars würde das sehr freuen.
Goldbekhaus (Bühne zum Hof): 30.6., 11.30 Uhr, ausverkauft
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