Zwei Männer mit gleicher Frisur beäugen sich.
  • „Das Gesicht“: Schräg, witzig, überzeichnet.
  • Foto: G2 Baraniak

Macht macht korrumpierbar: Diese Komödie ist eine deftige politische Groteske

Dieses Gesicht sollten Sie sich genauer ansehen. Die Komödie von Siegfried Lenz („Deutschstunde“), am Harburger Theater in der Inszenierung von Georg Münzel, ist eine deftige politische Groteske – schräg, witzig, überzeichnet. Kurzum: ein satirisches Vergnügen um Macht, Moral und Identität.

Aus Angst vor einem Anschlag auf sein Leben zwingt der autoritäre Herrscher eines (fiktiven) Staates den Biedermann Bruno Deutz, ihm quasi sein Gesicht zu überlassen. Der Friseurmeister nämlich gleicht dem Präsidenten aufs Haar und ist der perfekte Doppelgänger. Und Bruno, aufgrund seiner Vergangenheit als Revolutionär erpressbar, macht mit. Anfangs wider Willen, zeigt der Spießer in der Herrscherrolle allmählich sein wahres Gesicht – und lässt seinem Willen zur Macht in „Das Gesicht“ freien Lauf. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Verhältnissen und aktuellen Schreckensgestalten dürften beabsichtigt sein.

Harburger Theater: 8.11. (19.30 Uhr) bis 16.11., div. Zeiten, 20-28 Euro, Tel. 33395060, harburger-theater.de

Plan 7 vom 8. 11. 2024 MOPO
Plan 7 vom 8. 11. 2024
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