Meisterwerke – ein bisschen anders
Die geheimnisvoll lächelnde Mona Lisa: Jeder kennt dieses Bild, das Leonardo da Vinci zwischen 1503 und 1506 gemalt hat. Diese ganz besondere Aura zieht uns bis heute in ihren Bann. Die Mona Lisa scheint uns Betrachtern lebendig – und rätselhaft. Dieser Blick, das sanfte Lächeln. So kennen wir das Bild.
Das Gemälde ist ikonisch. Auch eine Ikone unserer Zeit, eine Ikone der Massenmedien und der Werbung. Und genau darum geht es in einer Ausstellung, die jetzt in der Affenfaust-Galerie zu sehen ist: „Mona Lisa with Cigarette“ heißt die Schau von André Schulze – und sie ist wie eine Reise durch die Kunstgeschichte.
Bilder von André Schulze in der Galerie Affenfaust
Verfremdung und Ironie sind Teil des Spiels: Die Mona Lisa, verpixelt und mit Kippe im Mund, prächtige Blumenstillleben – auch verpixelt. Sogar ein vermeintlicher Picasso hängt in der Galerie, doch nur die signierte Rückseite. Und auch von Schulze übermalte historische Landschaftsbilder aus der Zeit bis 1950, denen er einen neuen Kniff gibt. Wie etwa bei „Fire at Berchtesgaden“: Der Künstler hat ein brennendes Haus und ein Feuerwehrauto in die romantische Alpenlandschaft gesetzt. „Vintage-Bilder“ nennt er selbst diese Werkgruppe.
- hfr Der junge Mann bekam von André Schulze einen Flamingo auf den Schoß gesetzt.
Der junge Mann bekam von André Schulze einen Flamingo auf den Schoß gesetzt. - hfr Die Blüten des Bouquets von Willy Hanft sind jetzt Pixel.
Die Blüten des Bouquets von Willy Hanft sind jetzt Pixel.
Was wir hier sehen, ist also überaus schlaue Kunst über Kunst – der Ausstellungsraum wird zu einem Museum alter Meister, doch eben nur auf den ersten Blick. Vergangenheit und Gegenwart, das Reale und Irreale, Fakten und Fiktion treten in einen Dialog, spielen Pingpong miteinander.
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André Schulze, 1982 in Dresden geboren, ist einer der aufregendsten Künstler seiner Generation. Spannenderweise arbeitet er nicht nur als freier Künstler – er hat an der Hochschule für bildende Künste in Dresden studiert –, sondern auch als Gemälderestaurator. Sein Werk kann man jetzt entdecken, in der Galerie mit dem einprägsamen Namen Affenfaust.
Galerie Affenfaust: bis 22. März, Mi, Do, Sa 14-18 Uhr, Paul-Roosen-Str. 43, affenfaustgalerie.de

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