„Monster machen mobil“: Das Metropolis zeigt Genre-Klassiker
Was wäre der Horrorfilm nur ohne Monster? Das Genre hat so viele Spielarten – Spukhausgeschichten, Slasher-Filme, Psycho-Horror und und und – aber bei einer schaurigen Kreatur gruselt es sich am schönsten, denn im Hinterkopf haben wir: Uns kann nichts passieren, Monster gibt es nicht in Wirklichkeit. Das Metropolis hat für seine Reihe „Monster machen mobil“ eine richtig gute Auswahl zusammengestellt.
Die reicht in diesem Jahr von Kultkino über anspruchsvolle Dramen bis zu herrlich schrägen Trash-Perlen. Zu Letzteren zählt zweifellos „Caprona II“, eine Art Abenteuerstreifen, schlecht getrickst und sehr komisch, natürlich unfreiwillig. Japanische Monsterfilme haben eine riesige Fangemeinde; „Befehl aus dem Dunkel“ von 1965 erzählt von zwei wackeren Astronauten, die die Welt vor einem Drachen retten müssen. Godzilla und noch eine Riesenechse spielen auch eine Rolle, und überhaupt – es ist kompliziert.
Mal furchtbar gut, mal furchtbar trashig
Einen gekonnten Spagat zwischen Komik und makabrem Gothic Horror legt Kino-Fantast Tim Burton hin: Im Jahr 1799 wird der Kriminologe Ichabod Crane (Johnny Depp) nach „Sleepy Hollow“ beordert. Dort enthauptet ein kopfloser Reiter Dorfbewohner, die so leichtsinnig sind, nachts durch den Wald zu spazieren.
In den 60er Jahren wurde der US-Schauspieler Vincent Price zum unangefochtenen Star zahlreicher B-Gruselfilme. Im Metropolis gibt’s „Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes“. Hier nimmt Price Rache an neun Ärzten, die, wie er glaubt, seine große Liebe Victoria auf dem Gewissen haben.
Zum Abschluss läuft ein richtiges Meisterwerk
Echte cineastische Hochkaräter sind aber auch dabei. „Der Elefantenmensch“ erzählt die unfassbar traurige und wahre Geschichte des John Merrick, der wegen seines deformierten Schädels im England der 1880er Jahre auf Jahrmärkten zur Schau gestellt wird. Der Mediziner Frederick Travis (Anthony Hopkins) befreit den hochintelligenten und sensiblen Merrick aus dieser unmenschlichen Situation und versucht, ihm zu helfen.
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Zum Abschluss des kleinen Festivals läuft „Wenn die Gondeln Trauer tragen“. Obwohl nicht ein Tropfen Blut zu sehen ist, erzeugt das Meisterwerk mit Donald Sutherland und Julie Christie Dauergänsehaut – und sorgte damals mit einer der längsten und schönsten Sexszenen der Filmgeschichte für Gesprächsstoff.
Metropolis: 29.11.-1.12., 8/6 Euro, Tel. 342353, metropoliskino.de
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