Szenenbild vom Braodway
  • Szenenfoto vom Broadway: 24 Welthits werden in dem Musical gesungen.
  • Foto: Matthew Murphy

Musical-Premiere in Hamburg: Shakespeare – aber mit ’nem Twist!

Was wäre wenn – das ist hier die Frage! Denn bei Hamburgs neuem Musical „& Julia“, das am 30. Oktober im Operettenhaus Premiere feiert, bekommt Shakespeares tragische Liebesgeschichte einen modernen Twist. Was wäre also, wenn Julia sich nach Romeos Freitod für das Leben entscheidet, das Ende ihres Geliebten für den eigenen Neuanfang nutzt und eine zweite Chance auf die Liebe bekommt?

So ganz überzeugt ist Dichter William Shakespeare (1564-1616), der in Form von Andreas Bongard quasi höchstpersönlich auf der Bühne des Operettenhauses stehen wird, erst nicht – aber seine Frau Anne Hathaway (Willemijn Verkaik, war unter anderem als Elsa in „Die Eiskönigin“ zu sehen) überzeugt ihn, den Schluss des Stückes anders zu erzählen.

„& Julia“ feiert Deutschland-Premiere in Hamburg

Julia, in Hamburg gespielt von der Osnabrückerin Chiara Fuhrmann in ihrer ersten Titelrolle, ist stark und selbstbestimmt – so wie es sich für Musiktheater mit „Female Empowerment“ im 21. Jahrhundert gehört. Romeo, verkörpert von Raphael Groß, taucht nicht nur nicht im Namen des Stückes auf – auch auf der Bühne kommt ihm eher eine Nebenrolle zu. Sorry, guys!

Bei den Proben hatte das Team um „Julia“ (3.v.r.) viel Spaß. Stage Entertainment/Morris Mac Matzen
Das Ensemble von „& Julia“ bei den Proben.
Bei den Proben hatte das Team um „Julia“ (3.v.r.) viel Spaß.

Auf gewisse Weise ist das Musical aber auch eine Hommage an den Grammy-dekorierten Max Martin. 24 Nummer-1-Hits des schwedischen Rekord-Songwriters und -Produzenten hauchen der Geschichte Leben ein: von „Roar“ von Katy Perry über „Baby One More Time“ von Britney Spears, „That’s The Way It Is“ von Céline Dion bis hin zu „Since U Been Gone“ von Kelly Clarkson. Ups, da haben wir doch glatt die Herren der künstlerischen Schöpfung vergessen: „Larger Than Life“ von den Backstreet Boys und „Can’t Stop The Feeling“ von Justin Timberlake sind auch mit von der „Party“.

Musik, Tanz – Lebensfreude pur

Die Songs werden im Original belassen, nur die Dialoge sind auf Deutsch. Dass das funktionieren kann, beweist das Musical „Moulin Rouge!“, das derzeit in Köln gezeigt wird und ebenfalls mit weltbekannten Pophymnen statt eigens komponierter Musical-Musik aufwartet.

Für das Ensemble von „& Julia“ ist das eine schweißtreibende Angelegenheit: Nicht nur in Sachen Gesang ist Dauer-Power angesagt, sondern auch tänzerisch wird dem Cast alles abverlangt, um Lebensfreude pur unter die Gäste zu bringen. Deutschland ist nach Produktionen am Londoner West End, am New Yorker Broadway, in Kanada, Australien und Singapur das sechste Land, in dem das Feelgood-Theater aufgeführt wird.

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Apropos Broadway: Jüngst stattete Lieblingszwilling Bill Kaulitz der dortigen Aufführung einen Besuch ab (Kaulitz: „Es war so emotional, nostalgisch und schön“). Er plant, bei der Deutschland-Premiere zum Wiederholungstäter zu werden. Seit sechs Wochen proben die 20 Darsteller:innen auf den großen Abend hin – nur um zu beweisen: Es gibt auch ein Leben nach Romeo.

Operettenhaus: ab 30.10., Di-So, div.Zeiten, ab 59,99 Euro (Previews ab 22.10., Tickets ab 59,99 Euro)

Das läuft noch auf Hamburgs Musical-Bühnen

DAS NEUE: Am 1. Dezember feiert „MJ – Das Michael Jackson Musical“ im Theater an der Elbe Deutschland-Premiere. Uraufgeführt wurde die Show im Februar 2022 am Broadway. Die Story dreht sich um die Entstehung von Jacksons „Dangerous World“-Tour 1992. Die Titelrolle übernimmt Benét Monteiro („Hamilton“, „Hercules“). Previews ab 23. November (ab 79,99 Euro), reguläre Aufführungen ab 3. Dezember. (ab 66,99 Euro).

DER KLASSIKER: Seit dem 2. Dezember 2001 läuft das Musical „Der König der Löwen“ nach dem gleichnamigen Disney-Klassiker im Theater im Hafen. Und es läuft und läuft und läuft. Tickets gibt’s ab 73,99 Euro, samstags und sonntags werden auch Nachmittags-Vorstellungen angeboten.

DER GÖTTLICHE: „Hercules“ wird seit März in der Neuen Flora gezeigt. Die Heldengeschichte um den Göttersohn und seine Liebe zu einer Sterblichen ist ein Spaß für die ganze Familie (empfohlen ab 6 J.). Karten kosten ab 59,99 Euro.

DAS WEIHNACHTLICHE: Schon im vergangenen Jahr zeigte das First-Stage-Theater in Altona-Altstadt „Die große Weihnachtsshow“ – ein Riesenerfolg. Jetzt kommt die Tanz- und Gesangs-Show mit rund 50 Schüler:innen der Stage-School frisch überarbeitet zurück auf die Bühne: Premiere ist am 4. November. Tickets gibt’s ab 39 Euro.

DAS KIEZIGE: Der Dauerbrenner aus St. Pauli! Seit 2003 läuft „Heiße Ecke“ im Schmidts Tivoli – ein herrliches Musical, das 24 Stunden am Kiez-Imbiss „Heiße Ecke“ in den Fokus rückt. Immer dienstags bis sonntags, Karten kosten ab 29,90 Euro.

DAS FAMILIENSTÜCK: Der Abend gehört der „Heißen Ecke“, tagsüber gibt’s „Der achtsame Tiger“ für alle ab vier Jahren. Ein Familienmusical mit zehn ohrwurmtauglichen Songs. Karten: ab 15,90 Euro.

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