Starkes Programm: Kunst, Diversität und Party beim Festival „Fluctoplasma“
Als „Festival für Kunst, Diskurs und Diversität“ versteht sich „Fluctoplasma“, das inzwischen zum fünften Mal stattfindet. Liest man das Programm, so wird der politische Fokus deutlich: Um Demokratie und Solidarität, um Rassismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus und Altersdiskriminierung soll es gehen – in 96 Stunden fluider Stadtgesellschaft. Wie füllt man solche Monsterbegriffe mit Leben?
Und wie gut ist die politische Kunst, die bei diesem Festival serviert wird? Vermutlich wird schon die Eröffnung an diesem Donnerstag um 18 Uhr im MARKK Aufschluss darüber geben. Unter dem Titel „Recharge Resistance“ wurden Künstlerinnen und Expertinnen eingeladen, über „Solidaritäten in der Differenz“ nachzudenken. Gemeinsam wird man – bei Sekt und Börek – nach „Strategien institutioneller und demokratischer Resilienz“ suchen, nach Dialogen zwischen Ost und West, nach Räumen der Gemeinsamkeiten. Teil der feierlichen Eröffnung ist auch ein Konzert des queerfeministischen Trap-Duos Tiggrez Punch aus Bielefeld, das sein erstes Album mit dem knackigen Titel „Fuck it!“ vorstellt.
Spielstätten sind in der ganzen Stadt verteilt
Fuck it, dann geht’s los – und das gleich an mehreren Orten der Stadt. Spielstätten sind die Zentralbibliothek, die „Plattform“-Bühne des Ernst-Deutsch-Theaters, das Kölibri auf St. Pauli, das Westwerk, „3rd Base“ im Nikolaiquartier – und eben das MARKK mit diversen Räumen.
Und mit einer „Postkolonialen Sauna“, die bis Samstag im Innenhof des Museums stehen wird (nutzbar mit dem Festivalticket oder einem Einzelticket zu den Sauna-Öffnungszeiten; bitte alles mitbringen, was zum Saunieren benötigt wird, Außendusche vorhanden). Alles unter dem Motto „Schwitz den Kolonialismus aus Dir raus – Ein radikaler Aufruf zu einem körperlichen Detox in einer mobilen Sauna, bei dem Deine Sinne auf Hochtouren laufen sollen“.
Insgesamt werden 96 Stunden Programm geboten – von Workshops, Lesungen, Filmen und Ausstellungen bis zu Konzerten und Talks. Und sogar einen Boxkurs gibt es: Im MARKK verrät am Samstag Ibraimo Alberto, ein Weltkampfboxer, der in der DDR und in der Bundesrepublik täglich Geschichte schrieb, seine Skills (Anmeldung nötig). Was da so alles geht, darüber informiert www. fluctoplasma.com (mp/nr)
Fluctoplasma: 24.-27.10., div. Orte, Festivalticket: 40/25 Euro, auch Einzeltickets buchbar
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