Zwei Artisten stehen auf der Bühne. Kunstschnee rieselt auf sie.
  • „Snow“: Als wären die Figuren einer Schneekugel lebendig geworden.
  • Foto: Maja Prgomet

Staunen, lachen und den Alltag vergessen: Cirque du Soleil präsentiert „Corteo“

Wer als Kind nicht davon geträumt hat, mit einem Zirkus durchzubrennen, war vielleicht nie richtig Kind. Der „Cirque du Soleil“ lässt solche Träume wieder aufleben – und setzt ihnen zugleich klare Grenzen, denn was die Artisten zeigen, ist kaum noch von dieser Welt.

Alles begann mit einer Gruppe Straßenkünstler auf Stelzen, in einem kleinen kanadischen Dorf nahe Quebec. Seit seinen Anfängen vor genau 40 Jahren wuchs der „Sonnenzirkus“ zu einem globalen Imperium an und definierte das Genre neu. Inzwischen touren weltweit mehr als 20 verschiedene Shows mit der beim Publikum so beliebten Mischung aus akrobatischen Sensationen, magischer Poesie, sinnlicher Musik und einer Prise Humor. Und warum eigentlich „Zirkus der Sonne“? Weil die Sonne Jugend und Stärke symbolisiert, so die Macher.

Neun Vorstellungen in Hamburg

Mit neun Vorstellungen an fünf Tagen gastiert der „Cirque du Soleil“ nun wieder einmal in Hamburg und zeigt in der Barclays-Arens „Corteo“. Der italienische Titel bedeutet Prozession – die Show beginnt mit einem Begräbnis: Clown Mauro ist gestorben, und nun wollen alle, die ihn kannten, sich mit einem grandiosen Festzug von ihm verabschieden. Eine tränenreiche Trauerfeier wäre natürlich nicht in seinem Sinn gewesen, deshalb gerät die Beerdigung zum rauschenden Lebewohl.

Die Clowns versuchen es mit Golf spielen. Doch der „Ball“ entwickelt ein Eigenleben. Maja Prgomet
Zwei Clowns des Cirque du Soleil auf der Bühne.
Die Clowns versuchen es mit Golf spielen. Doch der „Ball“ entwickelt ein Eigenleben.

Sämtliche Ex-Geliebte des Clowns rekeln sich auf schwingenden Kronleuchtern – in einer spektakulären Trapez-Nummer. Ein überdimensioniertes Bett dient als Trampolin, auf dem sich Kollegen im (wörtlich zu nehmenden) Überschwang an das erfüllte Leben Mauros erinnern. An riesigen Ballons schwebt ein himmlischer Gruß heran – ob von ihm oder für den Verstorbenen, mag das Publikum entscheiden.

Hier wird das Leben gefeiert

Gut zwei Stunden dauert das ausgelassene Fest, das die Vergangenheit eines beliebten Künstlers, aber eigentlich das Leben selbst feiert und das in geradezu barocken Ausmaßen. Und es scheint, als ob Clown Mauro selbst noch anwesend ist und dem fröhlichen Treiben in extravaganten Kostümen von irgendwo zuschaut …

Was in rund 100 Ländern erfolgreich funktioniert, wird auch in Hamburg klappen: sich berühren lassen und für zwei Stunden alles Alltägliche vergessen.

Barclays-Arena: 23.-27.10., diverse Uhrzeiten, Tickets ab 48,10 Euro

Der Plan7 ab dem 18. Oktober 2024 MOPO
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