Tänzer des Hamburger Balletts in „The Times Are Racing“
  • „The Times Are Racing“: Das Finale fetzt!
  • Foto: © Kiran West

Zum Start gibt es etwas ganz Besonderes: Hamburgs neuer Ballettchef feiert Premiere

In Hamburg hat eine neue Ära begonnen: Demis Volpi übernahm im August die Nachfolge von John Neumeier als Intendant und Chefchoreograf beim Hamburg Ballett. Der Start ist gelungen – in der ersten Ballett-Werkstatt der Spielzeit gab er als Moderator einen großartigen Einstand. Nun erwartet das (Hamburger) Publikum gespannt den ersten Abendfüller.

Und für den hat sich Volpi etwas Besonderes ausgedacht: Vier sehr unterschiedliche Werke ergeben einen ganzen Ballettabend. Zum ersten Mal tanzt das Hamburg Ballett eine Choreografie der 2009 verstorbenen Pina Bausch; „Adagio“ wurde vor genau 50 Jahren mit dem Tanztheater Wuppertal uraufgeführt, seither nie mehr gezeigt und nun wieder zum Leben erweckt.

„The Times Are Racing“ ist die erste Premiere von Demis Volpi

Der heute 92-jährige Hans van Manen kreiert zeitlose Klassiker; in Hamburg tanzen vier Erste Solisten seine „Variations For Two Couples“ – zwei erotische Paarungen, unter anderem zu Tangomusik. Von einem Gedicht Emily Dickinsons hat sich Ballettchef Demis Volpi zu „The Thing With Feathers“ inspirieren lassen; „Das Ding mit Federn“ ist die Hoffnung, flüchtig und kaum greifbar, dennoch suchen Menschen in einer Gemeinschaft tanzend die Nähe der anderen.

Demis Volpi (39) ist „der Neue“ in Hamburgs Ballett-Welt – als Intendant und Chefchoreograf. picture alliance/dpa | Marcus Brandt
Demis Volpi sitzt auf den roten Stühlen im Zuschauerraum der Hamburger Staatsoper.
Demis Volpi (39) ist „der Neue“ in Hamburgs Ballett-Welt – als Intendant und Chefchoreograf.

Das Finale fetzt: Justin Peck, US-Amerikaner Jahrgang 1987, lässt mit „The Times Are Racing“ den Bühnenboden beben; in Jeans, Turnschuhen und einem hochexplosiven Stil zwischen Musical und Ballett tanzt sich das Ensemble die Seele aus dem Leib und vermittelt ein Freiheitsgefühl, das kein Despot dieser Welt ersticken kann – so die Message!

Volpi hat Vorlieben des Hamburger Publikums studiert

Der 39-jährige neue Ballettchef hat vor Jobantritt nicht nur seine Arbeitsstelle gründlich studiert – er hat sich auch mit den Vorlieben und Sehgewohnheiten des Hamburger Publikums beschäftigt. Was er in seiner ersten Spielzeit zeigt, ist gründlich durchdacht: Die Werke der eingeladenen Choreografen, so Volpi, „basieren alle – wie die Arbeiten, die bisher in Hamburg gezeigt wurden – auf dem klassischen Tanz und haben dabei einen eigenständigen Blick auf die Welt. Dadurch zeigen sie eine eigene Sprache, die sich für ein Publikum, das John Neumeiers Arbeiten gewohnt ist, neu und trotzdem vertraut anfühlt.“

Demis Volpi weiß, was von ihm erwartet wird: „Meine Aufgabe ist nicht, Trends oder Modisches hierherzubringen, sondern ein Repertoire mit einer Identität aufzubauen, das sich vom Repertoire anderer deutscher Compagnien unterscheidet.“

Staatsoper: Premiere: 28.9., 19 Uhr, 8-195 Euro; weitere Vorstellungen: 29.9. (18 Uhr), 17./18./23./24.10. (19.30 Uhr), 7-119 Euro, Tel. 356868, hamburgballett.de

Der Plan 7 vom 27. September 2024 MOPO
Der Plan 7 vom 27. September 2024
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