Die Stadt der 150 Löwen
Frankreich hat die Reisebeschränkungen weitgehend aufgehoben. Wie wäre es mit einer Kurzreise ins Nachbarland mit dem Schnellzug TGV? Für eine Löwensafari muss man nicht nach Afrika fahren. Gleich hinter der deutschen Grenze, in der ostfranzösischen Region Franche-Comté, liegt Belfort. Der Löwe ist das Wahrzeichen der Festungsstadt. Gleich 150 Raubkatzen aus Stein, Metall oder auf Gemälden, Symbole des Widerstands der Stadt während des Angriffs von 1870/71, lassen sich in Belfort bei einem Rundgang entdecken. Und auch die Nachbarstädte stehen ganz im Zeichen des Löwen.
Safari in der City
Die Löwen sind in der Broschüre „Erkundungsrundgänge Belfort“, die es im Tourismusbüro gibt, mit einer Tatze gekennzeichnet. So versteckt sich ein Raubtier am Hotel „Les Capucins“. In der Chocolaterie „Purement Chocolat“ gibt es Exemplare, die jeder zum Fressen gern hat. Für Familien ist der Rundgang ein großer Spaß und eine Entdeckungsreise zu den Sehenswürdigkeiten zugleich. Nur den berühmten Riesenlöwen, das Wahrzeichen von Belfort, muss man nicht lange suchen. Die elf Meter hohe und 22 Meter lange Skulptur aus rosarotem Sandstein unterhalb der gewaltigen Zitadelle von Belfort hat der Bildhauer Frédéric Auguste Bartholdi, weltbekannter Schöpfer der Freiheitsstatue in New York, erschaffen. Das kolossale Werk ist das Symbol von Belfort und der gesamten Region. Bei Dunkelheit leuchten der Löwe, die Kathedrale, die Zitadelle und andere Bauwerke in der Stadt abwechselnd in Blau, Rot und Grün. Belfort ist zu jeder Tageszeit ein Erlebnis.

Berühmte Kathedrale der Moderne
Die Spur des Löwen führt weiter in die Nachbarstadt Montbéliard. Unterwegs lohnt es sich, einen kleinen Umweg nach Ronchamps einzuplanen, um die Kathedrale von Le Corbusier, eines der berühmtesten modernen Bauwerke der Welt, anzuschauen.
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Oldtimer und Rennwagen
Neben dem Schloss der Herzöge von Württemberg, die hier 400 Jahre lang residierten, ist es vor allem das Peugeot-Museum, das die Besucher der kleinen blumengeschmückten Stadt begeistert. Oldtimer, Rennwagen, Legenden wie der 401 Eclipse oder die Modelle aus der Fünfer-Serie begeistern Autofans aus aller Welt. Das Logo von Peugeot, der Marke, die noch immer ihren Sitz im Vorort Sochaux hat, ist, na klar, der Löwe.

Hausboot und Raubkatzen
Weiter geht die Löwensafari mit einem Besuch in Besançon, der sehenswerten Hauptstadt der Franche-Comté, die schon von den Römern gegründet wurde. Vermutlich wegen der perfekten Lage am Fluss Doubs, heute ein beliebtes Hausbootrevier. Auch in Besançon thront eine Zitadelle des Festungsbaumeisters Vauban über der Stadt. Seit 2008 gehört die gewaltige Anlage zum Weltkulturerbe der Unesco. Aus dem militärischen Bauwerk ist längst ein Ausflugsziel für Familien geworden, mit Picknickplätzen und Aussichtspunkten, von denen man den Fluss Doubs sehen kann, mit Mauern, auf denen Kinder begeistert herumlaufen, mit Museen und mit einem sehenswerten Zoo, der in die gewaltigen Mauern und Gräben der Zitadelle integriert wurde. Neben Affen und Flamingos, Pfauen und Antilopen gibt es hier auch Löwen zu sehen. Und dieses Mal sind sie sogar lebendig.

Anreise & Hotels
Anreise: am schnellsten mit dem TGV von Frankfurt nach Besançon (www.voyages-sncf. com). Der Zug fährt die Strecke acht Mal täglich in Rekordzeit von viereinhalb Stunden. Übernachten: Grand Hotel Tonneau d’Or in Belfort: Vier Sterne mit viel Flair und gutem Restaurant (www.tonneaudor.fr). Montbéliard: Hotel Bristol, drei Sterne, direkt am Marktplatz, kürzlich renoviert (www.hotel- bristol-montbeliard.com). Besançon: Zwischen Marktplatz und direkt am Fluss Doubs gelegenes neues Drei-Sterne-Stadthotel in historischem Gebäude (www.hotel-vauban.fr). Weitere Informationen unter: www.franche-comte.org
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