Ganz nah: Strände wie in der Karibik, nur ohne Palmen
Weiße Strände, bunte Häuser, nur Palmen gibt es keine. Was nach Karibik klingt, ist Ostsee, drei Autostunden von Hamburg entfernt. Inselfeeling auf Fischland-Darß, auch wenn das langgezogene Stück Urlaubsglück nur eine Halbinsel ist. Und Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft außerdem. Hochhäuser und Hotelburgen gibt es nicht, dafür Radwege, Wälder und Strände. Einer davon wurde als einer der zehn schönsten der Welt nominiert.
Vom Strandhotel in den weißen Sand
Das Strandhotel in Zingst trägt seinen Namen zu Recht. Eine Minute, schon steht man im weißen Sand. Vorher gilt es, den Deich unfallfrei zu überqueren. Achtung, Radfahrer von beiden Seiten. Im Sand angekommen, stellt sich die Frage: nach rechts oder nach links? Der Strand dehnt sich zu beiden Seiten kilometerweit aus.
Der Deich gehört den Radlern
Während an der Wasserlinie die Spaziergänger barfuß unterwegs sind, gehört der Deich den Radlern. Die meisten kümmert es nicht, ob der Wind von vorn kommt, ihren E-Bikes sei dank. Alle anderen kommen bei Gegenwind ins Strampeln und freuen sich, dass es auf der Bodden-Seite windstiller ist. Hier wächst das Schilfrohr, das meist auf den inseltypischen Reetdächern landet, hier rasten Gänse und im Herbst kommen Kraniche in großen Scharen – und mit ihnen die Vogelbeobachter.
Das könnte Sie auch interessieren: Preise steigen fast überall – so teuer sind Strändkörbe an Nord- und Ostsee
Bootstouren auf dem Bodden
Die Boddengewässer können Urlauber auch per Schiff erkunden. Vom Zingster Hafen oder in Prerow starten die Touren. Räder an Bord sind erlaubt- und so lohnt es sich, in die hübsche Kleinstadt Barth zu schippern und per Rad über die Meiningenbrücke zurückzukommen und dann Karinas Fischgarten in Zingst anzusteuern
Fischbrötchen als Kunstwerke
Karina Rahn serviert statt simplen Fischbrötchen kleine kulinarische Kunstwerke. Schon mal ein Dinkelfischbrötchen mit Matjes, Salat und Himbeersauce, garniert mit essbaren Blüten, probiert? Oder Lachsbrötchen mit Whiskeyzwiebeln und gerösteten Pinienkernen? Schmeckt fantastisch! Große Kunst gibt es auch. Fischland-Darß ist ein Hotspot für Fotografen und ihr zentraler Treffpunkt ist das Max-Hünten-Haus in Zingst mit Ausstellungen und Informationen bei freiem Eintritt.
Einzigartig: Die bunten Haustüren
Auch am nächsten Tag weht der Wind. Lieber am geschützten Pool im parkähnlichen Hotelgarten in der Sonne liegen, im Strandkorb auf die Ostsee schauen oder doch mit dem E-Bike an einen der schönsten Strände der Welt fahren? Wir entscheiden uns für Letzteres und radeln nach Westen. I
In Prerow lohnt ein Stopp, um die berühmten Darßer Haustüren anzuschauen. Genau wie die Zeesboote mit ihren dunklen Segeln gehören sie seit 2018 zum Unesco Welterbe. Mit dem Bau des Prerower Gemeindeamtes wurde die Tür-Tradition 1931 wiederbelebt. Damals wie heute kommen die echten Darßtüren, meist mit Sonnen- und Blumenmotiven aus der Kunsttischlerei Roloff in Prerow.
Einer der schönsten Strände weltweit
Hinter Prerow beginnt der urwaldähnliche Darßwald und dann ist er da, der wilde Weststrand mit windschiefen Kiefern und weißem Sand. Weil dieser Inselteil zur Kernzone des Nationalparks gehört, gibt es hier weder Strandbars noch Strandkörbe, weder Seebrücken und Surfstationen. Der TV Sender Arte zählte den Weststrand zu den zehn schönsten weltweit. Wer von karibischen Stränden träumt, findet sie hier, fast vor der Haustür.
Info:
Übernachten: Familien finden auf Fischland-Darß eine große Auswahl an Ferienwohnungen und -häusern. Wer auf den Komfort eines Hotels nicht verzichten möchte, ist im Strandhotel (Foto) gegenüber der Seebrücke in Zingst mit Innen- und Außenpool, Zimmern mit Balkon und dem ausgezeichneten Restaurant Nautica besonders gut aufgehoben: https://www.strandhotel-zingst.de/
Radverleih: Überall auf der Insel. Bei Pedal-Power z.B. kostet ein Tourenrad sieben Euro /Tag, E-Bikes kann man für 25 Euro am Tag leihen.
www. fischland-darss-zingst.de/