Neue Verbindung von Hamburg: Im Direktflug zum Königsfjord
Die norwegische Küste kommt in Sicht. Unten zeigen sich die ersten Ausläufer des skandinavischen Gebirges. Mit schroffen Bergmassiven zieht es sich über 1700 Kilometer bis hinauf zum Nordkap. An den Turbinen der Widerøe-Maschine drehen sich gleichmäßig die Propeller, beruhigend brummend. Es ist noch Zeit für das letzte Kapitel im Buch. Der Roman spielt in der rauen Landschaft Norwegens. Im Thriller bringt der charismatische Osloer Kommissar Rune Thor mit Polizeischülerin Ravna die Bösen zur Strecke. Die mehrfach ausgezeichnete RAVNA-Reihe der deutschen SPIEGEL-Bestsellerautorin beschreibt Norwegen fesselnd, packend und abgründig, genau wie die Szenerie da unten mit steil fallenden Felswänden. Norwegen besteht zu fast 60 Prozent aus Gebirgen und Hochebenen, den Fjells.
Neue Verbindung von Hamburg nach Bergen
Widerøe hat die Route von Hamburg nach Bergen neu aufgenommen. Es geht im Direktflug mit einer De Havilland DHC 8 in nur zwei Flugstunden in die mit 300.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Norwegens. Unten kommt Bergen in Sicht, gelegen am Byfjord, der bis in die Stadt reicht, zwischen Salhusfjorden und Sørfjorden und dem Raunefjorden linkerhand der Landebahn. Bergen ist tatsächlich das „Tor zu den Fjorden“ – das sieht man schon bei der Landung.
Stadtviertel als Welterbe
Vom Flughafen geht es mit der Stadtbahn 1 ins Zentrum. Mit der Bergen Card ist der Transfer kostenfrei. Schon steht man am Wasser: In der Hafenbucht Vågen liegen die großen Katamarane, die bis zum Nordfjord fahren. Direkt an der Bucht fällt eine wunderschöne Häuserzeile auf: die schmucken Kontorhäuser der Hanse, errichtet vor 700 Jahren. 1979 wurde das Viertel Bryggen zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Das historische Bryggen, dazu das älteste Theater Norwegens, Kunstmuseen und das imposante Konzerthaus Grieghallen sowie eine belebte Kunst- und Kulturszene brachten Bergen als allerersten Stadt Norwegens bereits im Jahr 2000 den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. (www.visitBergen.com )
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Hotel in der Börse
Drei Jahrhunderte lang war sie sogar norwegische Krönungsstadt. Zu den wichtigen historischen Gebäuden zählt die Bergener Börse hier am Hafen: Die Bergen Børs ist das bedeutendste Neorenaissance-Gebäude der Stadt – und heute ein bekannter Treffpunkt. Denn in der historischen Börse eröffnete das beste Hotel der Stadt, das Bergen Børs Hotel. Zentraler und nobler kann man nicht wohnen. Jedes der Zimmer ist ein Unikat – mit Ausblick auf die Bucht Vågen, aufs UNESCO-Viertel Bryggen oder auf den Floyen, einen der sieben Hügel der Stadt. Zum Dinieren führt der rote Teppich der Bergen Børs das Entrée hinauf in die Frescohallen. Seit der Eröffnung vor zwei Jahren gehört das Restaurant zur Gastronomie-Spitze. Zur Genussküche mit frischen Meeresfrüchten wird Kunst gereicht: Die hohen Decken zeigen riesige, originale Wandfresken mit Motiven von Handel und Fischfang. www.bergenbors.no/de/ + www.frescohallen.no
Norwegen in der Nussschale
Der Nordatlantik und die Fjorde beginnen vor Bergens Haustür, und etliche Touren führen ab hier hinein ins Land der Fjorde. Die Tour „Norway in Nutshell“ zeigt die Essenz Norwegens kompakt an einem Tag! Zeitig am Morgen geht es mit dem Zug ab Bergen los. Die Strecke der Bergensbane führt entlang am Sørfjorden, einem Seitenarm des Hardangerfjords, der zu den schönsten Norwegens zählt, weiter am Bolstadfjorden bis nach Voss, einem kleinen Ort von Seen gerahmt. Mit dem Reisebus geht es weiter ins Reich der Fjorde. Ziehen sich rechterhand ausgedehnte Hochebenen, erheben sich links majestätische Bergmassive.
Fjord-Tour
Wir erreichen Gudvangen. Malerisch breitet sich der Ort am Südende des Nærøyfjords aus. Hier liegt die „Future of the Fjord“ bereit, ein hochmoderner Katamaran der Seasight-Design-Serie. Fast lautlos legen wir ab. Denn das 42 Meter-Schiff fährt elektrisch mit Batterie und somit emissionsfrei. Die Fahrt auf dem Nærøyfjord, einem Seitenarm des Sognefjords, dem Königsfjord, ist eine der schönsten in ganz Norwegen! Zu den Seiten ragen Felswände fast 2000 Meter auf. An der engsten Stelle ist er keine 250 Meter breit. Grandiose Berg-Wasser-Panoramen lassen die Reisenden staunen. Welch eine imposante Landschaft!
Europas steilste Eisenbahn
Ein paar Stunden später erreichen wir Flåm und steigen in den wartenden Zug. Die Flåmsbana ist die steilste Eisenbahn Nordeuropas – und ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Sie schlängelt sich durchs Gebirge, über Pässe und durch 20 Tunnel. Ein kurzer Foto-Stopp auf der Strecke: Über dem Tunnel stürzt der Kjosfossen-Wasserfall den Felsen hinab! Weißes Eis auf schwarzem Gestein. Natur, rau und unverfälscht, das ist Norwegens Essenz.
Haie und Wale im Museum
In Myrdal angekommen, bringt uns der nächste Zug zurück nach Bergen. Der nächste Morgen führt ausgeruht und munter – ins Museum! Im Universitätsmuseum wurde die Hall of Whales eröffnet: Elf Wal-Skelette, jedes über fünf Meter lang, sind zu sehen. Über den Köpfen hängt ein 24 Meter langer Blauwal als imposantes Skelett. Hier ist so viel Wissen versammelt. Kein Wunder, hat doch Fridtjof Nansen hier als Museumskurator gearbeitet – der berühmte Polarforscher, der Grönland 1888 als Erster durchquerte, über das Inland-Eis!
Feiertag für den Kabeljau
Ein gutes Stichwort. Zum Ausklang des Bergen-Besuchs gibt es Fisch, und die sind im Fischmarkt fotogen auf Eis gelegt – in der vollen Bandbreite, die der Nordatlantik bietet. Im Fish Me wird Persetorsk serviert. Der Kabeljau, in Salz eingelegt, marinierte ein paar Tage unter Druck. Das jahrhundertealte Gericht erlebt in Bergen eine Renaissance. Anlässlich des 950-jährigem Jubiläums hat der Stadtrat beschlossen, den Kabeljau mit einem offiziellen Feiertag zu würdigen. Gut gewählt, Bergen. Denn auch der Kabeljau gehört definitiv zur Essenz Norwegens.
Anflug: Norwegens Widerøe hat das größte Netzwerk mit 40 Destinationen zu Fjorden und in die Berge. Tägliche Verbindungen ab 85,- EUR von Hamburg nach Bergen, www.wideroe.no/en
Visit Bergen: www.visitBergen.com