Sea Cloud Spirit
  • Der Windjammer Sea Cloud Spirit ankert vor dem Lister Hafen
  • Foto: RLI/APRO

Für vier Euro nach Sylt

Für neun Euro mit dem Regionalexpress der Deutschen Bahn von irgendwo in Deutschland nach Sylt. Diese Zeiten sind Geschichte; denn so günstig wird es auch mit dem in Aussicht gestellten 49-Euro-Ticket nicht mehr. Umso mehr lohnt es sich, die Alternativen zu vergleichen. Man findet für jeden Geldbeutel die passende Anreiseform auf die größte Nordseeinsel Deutschlands. Sei es zu Lande, zu Wasser oder auf dem Luftweg.

Tagestour auf die Insel

Mit jährlich zigtausend Fahrten von und nach Westerland ist die Bahn auf dieser Strecke am populärsten. Ab Hamburg gilt das Schleswig-Holstein-Ticket, mit dem Inselurlauber ab 28 Euro auf beliebigen Verbindungen im nördlichsten Bundesland mobil sind. Bis zu drei Kinder unter 15 Jahren rollen gratis mit. Das Angebot lohnt vor allem für Kleingruppen: jeder der bis zu vier Mitreisenden zahlt lediglich vier Euro zusätzlich. Reizt man das Ticket aus, fahren fünf Erwachsene für zusammen 44 Euro nach Sylt; jeder einzelne bezahlt in dem Fall einen Durchschnittspreis von 8,80 Euro. Einziger Nachteil: die Karte gilt nur einen Tag; in der Woche von 9 Uhr an sowie an Wochenenden ab Mitternacht und immer bis 3 Uhr des Folgetages. Eine reguläre einfache Bahnfahrt zum Flexpreis kostet im Intercity ungefähr 50 Euro pro Person und mit etwas Glück zum Super Sparpreis rund 18 Euro. Mit dem Gruppenticket oder beispielsweise dem Quer-Durchs-Land-Ticket bietet die Bahn weitere Alternativen; ob sie sich lohnen, findet man online oder im Reisecenter heraus.

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Kombi aus Flixbus und Bahn

Per direktem Linienfernbus nach Sylt zu reisen ist nicht möglich. Der Grund dafür ist der Hindenburgdamm – ein Eisenbahndamm als einzige Landverbindung durchs Watt auf die nordfriesische Insel. Wer gern mit dem Bus fährt und fünf Stunden Zeit investieren mag, hat die Option, ab Hamburg mit dem FlixBus nach Flensburg zu fahren. Von dort weiter in einen Linienbus Richtung Niebüll und die letzten Kilometer per Bahn über den Damm nach Westerland. Auf dem rund 100 Quadratkilometer großen Eiland verbindet der Linienbusverkehr der Sylter Verkehrsgesellschaft mit ihren Linien alle Orte untereinander. Zusätzlich verkehren zwei originalgetreu restaurierte Charter-Oldtimerbusse über die Insel. Bevor man sie sieht, hört man meist schon den donnernden Sound ihrer unverwüstlichen Dieselmotoren. Einer der beiden Busse ist der „Borgward BO 4000“ aus dem Jahr 1952. Er bringt es mit seiner Fünf-Liter-Maschine und 85 PS auf eine komfortable Reisegeschwindigkeit von rund 60 Stundenkilometern. Die Anmutung dieser nostalgischen Oldtimer veranlasst sogar die auf Sylt weit verbreiteten Porschefahrer dazu, brav hinterherzufahren.

Ein Tour mit dem Borgward-Oldtimerbus Wander-Falke von Uwe Schöndube auf der Insel ist ein ganz besonders Sylt-Erlebnis. RLI/APRO hfr
Oldtimerbus Sylt
Ein Tour mit dem Borgward-Oldtimerbus Wander-Falke von Uwe Schöndube auf der Insel ist ein ganz besonders Sylt-Erlebnis.

Shuttle über den Hindenburgdamm

Porsches  und alle anderen Pkws kommen zumeist per Bahn über den Hindenburgdamm auf die Insel. Die täglich bis zu 36 startenden Autozüge vom „Sylt Shuttle“ bieten Platz für maximal 175 Fahrzeuge. Eine einfache Fahrt gibt’s zum Sparpreis mit Zugbindung und ohne Stornomöglichkeit ab knapp 20 Euro. Wer Flexibilität braucht oder sicher sein will, einen Platz auf den begehrten Autowaggons zu ergattern, ist gegenwärtig für eine einfache Fahrt mit ungefähr 62 Euro dabei.

Per Fähre ab Rømø

Mit aktuell rund 55 Euro für einen PKW ist eine Überfahrt mit der FRS Syltfähre zwar günstiger als der Flexpreis der Bahn – dafür die Anfahrt weiter. Das Schiff startet vom dänischen Havneby, 250 Kilometer von Hamburg entfernt auf der Insel Rømø. Fähre erreicht Sylt am nördlichen Ende – in List. So kommen nochmal bis zu 38 Kilometer hinzu, wenn man bis an die Südspitze nach Hörnum weiterfährt.

Die Syltfähre pendelt zwischen der dänischen Insel Römö und List. dpa
Syltfähre
Die Syltfähre pendelt zwischen der dänischen Insel Römö und List.

Im Flug nach Westerland

Wer in Windeseile auf die Lieblingsinsel der Reichen und Schönen möchte, der fliegt. Beispielsweise per Linienflug ab Fuhlsbüttel nach Westerland. Von April bis Oktober verbindet „Sylt Air“ in nur 50 Minuten Flugzeit montags bis freitags zweimal täglich die Elbmetropole mit der Nordseeinsel. Geschwindigkeit hat ihren Preis: mit mindestens 240 Euro pro Strecke und Person ist man dabei. Inklusive ist immerhin der malerische Blick auf die nordfriesischen Inseln.

Auch im Flug ist Sylt gut zu erreichen - viele Urlauber kommen mit dem Privatflugzeug. dpa
Flughafen Sylt
Auch im Flug ist Sylt gut zu erreichen – viele Urlauber kommen mit dem Privatflugzeug.
Ab und zu ankert der Windjammer Sea Cloud Spirit vor List. RLI/APRO
Sea Cloud Spirit
Ab und zu ankert der Windjammer Sea Cloud Spirit vor List.

Kreuzfahrt nach List

Noch exklusiver geht es im Rahmen einer Kreuzfahrt. Vor allem Luxusschiffe, statten Sylt gelegentlich eine mehrtägige Stippvisite ab. Mit der Flut bahnen sich die meist kleinen Yachten oder Schiffe, wie kürzlich die mit ihren rund 60 Meter hohen Masten imposante Windjammer Sea Cloud Spirit, ihren Weg zum Ankerplatz vor List aus Sylt. Dort angekommen werden die Tenderboote zu Wasser gelassen. Sie fahren im Pendelverkehr zwischen dem Schiff und dem Lister Hafen.

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