München royal: Ein königliches Wochenende in Bayern
Der Blick auf die Wetterkarte im Herbst ist für Bewohner Norddeutschland meist enttäuschend. Im Süden des Landes dagegen fühlt sich selbst der November oft noch spätsommerlich an. Nur sechseinhalb Stunden braucht der ICE von Hamburg nach München. Wer geschickt und frühzeitig bucht, zahlt für die Hin- und Rückfahrt nur um die 50 Euro. Schon kann es losgehen, das königlich-bayerische Wochenend-Kontrastprogramm zum maritimen und kühlen Norden.
Postamt als royales Schlösschen
Direkt am Münchner Hauptbahnhof liegt das 25hours Hotel The Royal Bavarian. Im Gegensatz zum maritimen Pendant in der Hafencity, das auf rauhe Seefahrerromantik mit Containern und Kajüten setzt, geht es im ehemaligen königlichen Oberpostamtsgebäude in Bayerns Hauptstadt plüschig, kitschig und majestätisch zu. Natürlich immer mit einem Augenzwinkern. Perfekte Einstimmung zu einer royalen Stadterkundung.
Klassizistische Wunderwelt
Wie gut, dass ein Fahrrad zum Hotelzimmer gehört oder für einen geringen Aufpreis dazugemietet werden kann. Und wie gut, dass München überraschend vorbildlich mit Radwegen und entsprechender Beschilderung ausgestattet ist. Wir nehmen Kurs zum nahen Kunstareal rund um den eindrucksvollen Königsplatz. Der trägt seinen Namen nicht zufällig. Ludwig I. ließ im 19. Jahrhundert vom Architekten Leo von Klenze eine klassizistische Wunderwelt errichten. Die tempelartigen Gebäude, die den Platz flankieren sind Museen und auch von außen schön anzusehen.
Villa mit Brunnen und Garten
Am Lenbachhaus ganz in der Nähe können wir einfach nicht vorbeifahren, ohne abzusteigen. Kurz lassen wir uns im Garten der italienisch anmutenden Villa mit plätscherndem Springbrunnen, Statuen und Blumen und Bänken nieder. Der Eintritt zum Garten ist frei und München zeigt sich hier von der südländischen Seite. Die weltgrößte Sammlung von Werken des Blauen Reiters in der Malervilla können Kunstinteressierte bei der „free & easy“-Abendöffnung jeden 1. Donnerstag im Monat von 18 bis 22 Uhr kostenlos anschauen. Gut zu wissen für den nächsten Besuch. Bis zum 10. März zeigt das Lenbachhaus außerdem die William-Turner-Ausstellung „Three Horizons“.
Königliche Prachtallee
Wir nutzen den Sonnenschein und radeln weiter. Nur ein paar mal in die Pedale treten, schon sind wir im Englischen Garten. Paradiesisch zum Radfahren, Spazierengehen, Durchatmen. Der große Biergarten am Chinesischen Turm ist nicht zu übersehen. Von hier nehmen wir Kurs auf die Isar und fahren am Flussufer entlang in Richtung Süden. Quasi eine Sightseeing-Tour im Vorbeiradeln. Friedensengel, Maximilianeum, Müllersches Volksbad, Deutsches Museum, alles liegt in Flussnähe. Vom Maximilianeum führt die Maximilianstraße, eine der exklusivsten Einkaufsmeilen Deutschlands, zum Max Joseph-Platz. An König Max II. erinnert das Maxmonument auf einer Verkehrsinsel in der Straßenmitte. Hätten wir mehr Geld und mehr Zeit – hier könnten wir beides in schöner Umgebung bei Gucci, Cartier und Co. verschwenden. Aber wir legen nur einen kurzen Schaufensterbummel ein und schwingen uns wieder aufs Fahrrad.
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Flaucher und Glockenbachviertel
Durch die Isarauen kommen wir schnell zum Flaucher, eine Flussinsel, die im Sommer beliebtes Ziel für Sonnenanbeter und Badefreunde ist. Zum Baden ist es im Herbst zu spät, aber ein Getränk passt immer. Das bekommen wir am Kiosk an der Braunauer Eisenbahnbrücke. Mit dem Rückweg lassen wir uns ein bisschen Zeit und erkunden zuerst das Schlachthofviertel, gewissermaßen das alternativ-kreative Herz der Stadt, das uns kurz an Hamburg erinnert – vermutlich vor allem wegen des ausrangierten Ausflugsdampfers „Alte Utting“ der zum Bar-Restaurant umfunktioniert wurde. Nach einem anschließenden Bummel über den sehenswerten Südfriedhof landen wir zum Tagesausklang im Glockenbachviertel. Hier ist die Auswahl an Restaurants, Bars und Cafes groß. Wir entscheiden uns für „Das Maria“ in der Klenzestraße mit orientalischer Küche und planen beim Abendessen den nächsten Tag.
Museum für einen Euro
Sonntags kostet der Eintritt in viele Münchner Museen nur einen Euro. Alte Pinakothek, Glyptothek oder Pinakothek der Moderne lassen sich so zum Schnäppchenpreis besuchen. Und vorher eine Trambahnfahrt, wozu hat München schließlich eine Straßenbahn? Die Linie 19 fährt gemütlich vom Hauptbahnhof bis zum Ostbahnhof an Sehenswürdigkeiten wie dem Odeonsplatz, der Residenz, von 1508 bis 1918 Wohn- und Regierungssitz der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige und an der Maximilianstraße vorbei. So können wir noch mal einen letzten Blick auf die Stadt der Wittelsbacher werfen, bevor wir uns von den bayerischen Royals und ihrer königlichen Umgebung verabschieden.
Info: www.einfach-muenchen.de
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Übernachten: 25 hours Hotel The Royal Bavarian direkt am Hauptbahnhof.
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