Urlaub 2021 trotz Corona?: Das müssen Sie bei der Planung beachten
Corona hat vielen Reisefreudigen 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht – umso größer ist nun das Fernweh. Passend dazu locken zahlreiche Reiseanbieter mit Frühbucher-Rabatten. Aber: Angesichts der Pandemie gibt es immer noch Unsicherheiten in der Reiseplanung für das kommende Jahr. Was muss ich beim Buchen beachten?
Der Wunsch, seinen Urlaub wieder in vollen Zügen genießen zu können, ist bei vielen groß. Das haben sich anscheinend viele Reiseanbieter zu Nutze gemacht: Marktführer TUI lockt mit bis zu 57 Prozent Rabatt für Frühbücher, bei FTI-Touristik sind es immerhin noch satte 40 Prozent. Zudem werben zahlreiche Anbieter mit kulanten Stornierungsbedingungen. Denn eins ist klar: Keiner möchte in diesen Zeiten ein unnötiges finanzielles Risiko eingehen.
Urlaub 2021: Welches Risiko gehe ich ein, wenn ich jetzt buche?
Ob es sich lohnt, jetzt schon zu buchen, hängt stark davon ab, für welche Reiseform man sich entscheidet. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät momentan vor allem zu Pauschalreisen. Denn rechtlich gesehen sind diese meist besser abgesichert als der Individualtourismus. Laut den Experten sind Pauschalurlauber durch einen sogenannten „Sicherungsschein“ im Vorteil. „Leisten Sie also eine Anzahlung, so muss Ihnen Ihr Geld erstattet werden, auch wenn der Reiseveranstalter möglicherweise pleite geht“, heißt es auf der Website.
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Wer seinen Flug und das Hotel separat buchen möchte, muss mit dem Risiko leben, auf seinen Kosten sitzen zu bleiben. Eine Insolvenz-Absicherung für Airlines gibt es nicht. Auch eine Reiserücktrittsversicherung hilft nicht immer.
Reisen in Regionen, die als Risikogebiet ausgewiesen und mit einer Reisewarnung belegt sind, sollten in jedem Fall verhindert werden – sonst läuft man Gefahr, nicht mehr nach Deutschland zurückzukommen. Während im Frühjahr in einem beispiellosen Kraftakt 240.000 gestrandete Deutsche von der Bundesregierung aus dem Ausland zurückgeholt wurden, soll es im nächsten Jahr keine erneute Rückholaktion geben.
Reisen trotz Corona: Was passiert, wenn ich meinen Urlaub storniere?
Grundsätzlich ist beim Stornieren Vorsicht geboten. Bei den verlockenden Stornierungsangeboten von TUI, Alltours und Co. sollten Reisende immer auf das Kleingedruckte achten. Denn häufig gelten die Bedingungen nur für bestimmte Angebote. Außerdem bringt eine kostenlose Stornierung bis beispielsweise Mitte März nichts, wenn der Urlaub erst im August stattfindet.
Zudem gibt es einen Unterschied zwischen Individual- und Pauschalreisen. Letztere können laut der Verbraucherzentrale nur dann kostenfrei abgesagt werden, wenn am Urlaubsort außergewöhnliche Umstände entstehen und die Reise „erheblich erschwert” ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausspricht, Urlauber gar nicht in ein Land einreisen können oder im Reiseland erstmal in Quarantäne müssen. Eine Stornierung sollte in jedem Fall schriftlich eingereicht werden.
Urlaub: Wie kann ich Flug und Hotel separat stornieren?
Wenn Flug und Hotel separat voneinander gebucht worden sind, ist die Rechtslage etwas komplizierter. Falls der gebuchte Flug-Tarif keine Stornierungen zulässt, erhält man lediglich Steuern und Gebühren zurück. Der komplette Ticketpreis wird erst erstattet, wenn die Fluggesellschaft den Flug selbst annulliert oder ein Einreiseverbot für das Urlaubsland besteht.
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Bei Unterkünften sieht die Lage nochmal ungünstiger aus: „Können Urlauber ihr Ziel aufgrund der Lage ihrer Unterkunft in einem Sperrgebiet nicht erreichen, bekommen sie ihr Geld nur dann zurück, wenn dies nach dem nationalen Recht des Landes, in dem die Unterkunft liegt, vorgesehen ist“, so die Hamburger Verbraucherzentrale. Storniert der Vermieter den Aufenthalt, muss dieser aber natürlich den gezahlten Mietpreis erstatten.
„Impfpflicht durch die Hintertür“: Können Reiseveranstalter einen Impfnachweis verlangen?
Bereits Mitte November hat die australische Fluggesellschaft Qantas angekündigt, auf bestimmten Strecken nur noch gegen Covid-19 geimpfte Passagiere mitzunehmen. Und während sich die deutsche Lufthansa und der Reiseveranstalter TUI noch zurückhalten, prüft die IATA, der internationale Dachverband der Fluggesellschaften, laut „Business Insider“ bereits die Einführung eines „Impfreisepasses“.
Grundsätzlich gilt in Deutschland die im Grundgesetz festgeschriebene Vertragsfreiheit, nach der sowohl Reiseveranstalter als auch Fluggesellschaften sich ihre Kunden „frei aussuchen“ und somit auch nur noch geimpfte Gäste mitnehmen dürften. Zudem muss damit gerechnet werden, dass bestimmte Länder eine Impfung zur Voraussetzung für die Einreise machen.
Corona: Sollte ich im nächsten Jahr überhaupt Urlaub machen?
Ob man im nächsten Jahr überhaupt in den Urlaub fahren möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Dabei muss es aber nicht zwingend das Ausland sein: 2020 waren vor allem Nord- und Ostsee beliebte Reiseziele.
Laut einer aktuellen Auswertung von „Hometogo“, einer Suchmaschine für Ferienhäuser- und wohnungen, scheint sich dieser Trend fortzusetzen. 44,4 Prozent der analysierten Suchanfragen beziehen sich dabei auf Reiseziele innerhalb Deutschlands, darunter Sylt, Nord- und Ostsee. In der Analyse wurden 16 Millionen Suchanfragen mit einer extern in Auftrag gegebenen Umfrage abgeglichen.
Der Trend zum Urlaub im eigenen Land ist aber nicht nur Corona geschuldet: Bereits seit 1970 sind Reisen innerhalb des Landes laut Analysen des Meinungsforschungsinstituts Yougov bei den Deutschen am beliebtesten. Das bestätigt auch Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: In dem bei Urlaubern beliebtesten Bundesland sind die Hotels und Ferienhäuser in fast jedem Jahr regelmäßig ausgebucht.
Urlaub 2021: Wird es eng an den deutschen Küsten?
„Insofern hat Corona nicht viel verändert, denn es galt ja schon immer: Wenn es voll ist, ist es voll“, so Woitendorf. Tatsächlich seien die Menschen in diesem Jahr aber eher zurückhaltend, was Buchungen betrifft. „Die großen Portale melden eine geringere Nachfrage als in den Vorjahren. Wir rechnen aber fest damit, dass sie stark steigen wird, sobald die Beschränkungen gelockert werden“, sagt der Geschäftsführer.
Laut Woitendorf sind bei den bisherigen Buchungen vor allem „individuelle Quartiere“ wie Ferienhäuser und ländliche Regionen sehr beliebt. „Jetzt werden auch die Orte interessant, die vorher vielleicht eher in der zweiten Reihe der beliebtesten Urlaubsziele standen.“
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Aber egal, ob es nach Deutschland oder ans Mittelmeer geht: Über das Traumziel sollte sich zuvor gründlich informiert werden. Nur dann kann eine Reise trotz Corona-Krise ein schönes – und vor allem entspanntes – Erlebnis werden.