Reif für die Insel?
Inseln im Indischen Ozean – Wie finde ich die Richtige?
Inmitten des Indischen Ozeans gelegen, sind die Malediven für viele ein Sehnsuchtsort. Nur 428 km südwestlich von Indien entfernt, erwarten den Besucher hier puderzuckerweißen Strände, türkisblaue Lagunen und viel Einsamkeit. Insgesamt 1.198 Inseln, die sich auf 26 Atolle verteilen, zählen zur Republik der Malediven. Davon bewohnt sind nur 220 Inseln. Dabei haben Reisende die Qual der Wahl und können sich zwischen 144 touristisch erschlossenen Inseln entscheiden – doch welche ist die Richtige für den eigenen Urlaub? Die Wellnesshotel-Testerin Andrea Labonte kennt viele persönlich und hilft bei der Entscheidungsfindung.
Da das Gros der Inseln sehr exklusiv ist, stellt ein Malediven-Urlaub oft eine erhebliche Investition dar. Für viele Menschen geht es daher nur einmal im Leben, wenn überhaupt, auf ein maledivisches Traumeiland. Daher sind Urlauber gut beraten, sich im Vorfeld mit den eigenen Wünschen, aber auch mit den verschiedenen Inseln genauer auseinanderzusetzen. Liegt Ihr Fokus auf einem Familienurlaub oder einer romantischen Auszeit zu zweit? Wünschen Sie sich aktive Ferien oder vor allem wohltuende Wellness-Anwendungen? Möchten Sie direkt am Hausriff schnorcheln und in die Unterwasserwelt der Malediven eintauchen? Oder steht die Stärkung ihrer körperlichen und mentalen Gesundheit im Fokus? Im Folgenden stellt Ihnen die Wellnesshotel-Testerin Inseln mit unterschiedlichen Ausrichtungen vor.
Kuda Villingili: Die perfekte Welle – Wellenreiten auf dem Chickens Break – der längsten Welle im tropischen Archipel
Sollten Sie auf der Suche nach der perfekten Welle sein, dann sind Sie nicht nur auf Hawaii oder Kalifornien, sondern auch im Nord-Male Atoll auf der Insel Kuda Villingili goldrichtig. Denn nur 30 Minuten vom internationalen Flughafen Malé entfernt, liegt ein absolutes Surfer-Eldorado. So hält Kuda Villingili mit der längsten linksbrechenden Welle der Malediven, nur ein paar Schwimmzüge vom Strand entfernt, eine Pole Position für Surfer inne. Geübte Surf-Enthusiasten schaffen bei der Länge der Welle bei guten Bedingungen eine Tube von über zehn Sekunden. Dabei verdankt die Welle ihren kuriosen Namen der ehemaligen Nutzung der Insel als Hühnerfarm. Aber auch Anfänger können sich auf Kuda Villingili im Rahmen professioneller Surfkurse auf dem Brett versuchen. Dabei stellen kleinere Wellen nahe der Insel ebenfalls perfekte Bedingungen für Beginner dar. Surf-Virtuosen können auch weitere Surfspots in der Nähe per Schnellboot ansteuern, wie z.B. Cokes, Ninjas, Sultans, Honkys und Jails. Zwischen Mai und Oktober herrschen übrigens perfekte Surf-Bedingungen.
Der größte Pool der Malediven
Doch nicht nur Surfer, auch ambitionierte Schwimmer werden auf Kuda Villingili gefordert. Die Insel, die ihre Pforten erst im Juni 2021 öffnete, punktet nämlich mit einem der längsten Pools im Inselstaat. Das 150 Meter lange Schwimmbad spornt mit seinen Ausmaßen selbst Olympioniken an. Der im Zentrum der Insel befindliche Pool wird von dichten Palmen und einem blühenden Garten aus Hibisken, Bougainvilleas und duftenden Frangipani-Blüten gesäumt und von Sonnenliegen, Cabanas und Bars flankiert. Ein Garten Eden.
Boduberu mit Herzblut
Kuda Villingili ist aber auch für seine authentischen Boduberu Vorführungen bekannt. Boduberu, eine uralte maledivische Trommelkunst, die meist von drei Trommlern, einem „Lead-Sänger“ und zahlreichen „Background Sängern“ gespielt wird. Der „Lead-Sänger“ stellt Fragen, die von den „Background-Sängern“ mit steigender Eindringlichkeit beantwortet werden. Die Trommeln bestehen übrigens aus Kokosnussholz und Ziegenfellen, ihr Klang ist unverwechselbar und weht über die ganze Insel. Dabei beginnt Boduberu zunächst langsam mit einem fast meditativen Rhythmus, der dann an Dynamik gewinnt. Die Magie der Boduberu-Musik liegt darin, die Gemeinschaft zusammenzubringen. Und tatsächlich staune ich über die beinahe ekstatische Freude, die die Trommler auf Kuda Villingili versprühen und die dann in einem wilden, ungehemmten Tanz aller Gäste Ausdruck findet.
Autorenprofil:
Andrea Labonte hat einen außergewöhnlichen Beruf, um den sie viele beneiden: Sie ist seit über 17 Jahren als Hoteltesterin für den Wellnesshotel Guide Wellness Heaven unterwegs. Über ihre Spa-Erlebnisse, außergewöhnliche Destinationen und die skurrilsten Begebenheiten aus ihrem Berufsalltag schreibt sie regelmäßig in ihrer Kolumne „Aus dem Leben einer Hoteltesterin“. Mit über 300 getesteten Wellnesshotels besitzt Andrea Labonte eine breite Vergleichsbasis und weiß, worauf es dem anspruchsvollen Reisenden ankommt. Ihr beruflicher Hintergrund: sie ist internationale Diplom-Betriebswirtin mit Doppeldiplom. Ihre Studien absolvierte sie an der Fachhochschule Mainz und an der Ecole Supérieure du Commerce Extérieur in Paris.